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Urlaub perfekt - oder Strandstress pur?

Viele Urlaubsreisen scheitern an überzogenen Erwartungen. Ein DAK-Experte verrät, wie man mit „FDH für den Urlaub" richtig entspannt.

Urlaub - das bedeutet Ausspannen, neue Kraft tanken, dem Alltag entfliehen. Tatsächlich kann die schönste Zeit des Jahres aber auch Stress bedeuten: Alles soll perfekt sein, jeder auf seine Kosten kommen. „Der größte Feind unserer Entspannung sind wir selbst", erläutert Diplom-Psychologe Frank Meiners von der DAK. Seine Faustregel: FDH für den Urlaub - von allen geplanten Aktivitäten nur die Hälfte realisieren.

Halbe-Sachen-Macher heben entspannt ab

Der Stress beginnt oft schon beim Abflug, wenn lange Schlangen am Schalter die Reisefreude ausbremsen. Experten-Tipp: Einen Tag früher packen als sonst und am Vorabend einchecken. Die Hälfte vergessen? „Nehmen Sie es als Erfahrung, einmal zu sehen, mit wie wenig man zurechtkommen kann. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf das Wesentliche, das entspannt enorm", so Meiners. Notfalls lassen sich Sonnenbrille und Handtuch auch am Urlaubsort kaufen. Mit entschlacktem Gepäck ist der Weg zum Hotel außerdem nur halb so anstrengend.

FDH für den Urlaub bedeutet aber auch, das Reiseziel zu überdenken: Lange Flüge mit wenig Bewegungsfreiheit sind anstrengend - besonders für Kinder. Den Kleinen ist es in der Regel gleich, ob sie im Sand von Teneriffa oder an der Nordsee spielen. FDH-Tipp: Ablenkung halbiert die „gefühlte" Reisezeit. Besonders gut eignet sich deshalb eine Reise per Bahn. Anders als im Auto oder Flugzeug haben Kinder hier die Möglichkeit herumzulaufen und zu spielen. Bei längeren Fahrten empfehlen sich außerdem Zwischenstopps über Nacht.

Mach mal halblang!

Echter Urlaub vom Alltag ist oft schwer: Auch unter den Sternen des Südens verfällt man leicht in den alten Trott. Man nörgelt, wenn das Essen auf sich warten lässt, und hakt die Sehenswürdigkeiten ab wie die To-Do-Liste im Büro. „Entspannung auf Kommando - das funktioniert nicht", warnt der DAK-Psychologe. Wer im Berufsalltag hundert Prozent geben muss, kann nicht sofort auf Null herunterfahren. Die ersten Tage werden zum Ankommen benötigt, das tatsächliche Ausspannen erfolgt meist erst in der zweiten Woche. „Wer kann, sollte einmal im Jahr einen längeren Urlaub einplanen", rät Meiners. Zwischen Urlaubsende und Arbeitsbeginn sollten außerdem ein bis zwei freie Tage liegen, um sich wieder auf den Alltag einzustellen.

Gut für die Beziehung: Erwartungen halbieren

Urlaubszeit ist Trennungszeit: „Jede dritte Scheidung wird nach dem gemeinsamen Urlaub eingereicht", erklärt Meiners. Unterschiedliche Vorstellungen prallen aufeinander, gleichzeitig sind die Erwartungen an die kostbaren freien Tage mit dem Partner besonders hoch. Kein Wunder, dass schwelende Krisen im Urlaub leicht eskalieren. Die FDH-Regel in Sachen Beziehung: „Machen Sie dem Partner Vorschläge, aber keinen Druck", rät der DAK-Experte. „Unternehmen Sie stattdessen im Urlaub öfter mal etwas auf eigene Faust." Ob Strandtag, Museumsbesuch oder Wandertour - für alle Aktivitäten gilt: „Alles kann, nichts muss".

Quelle: DAK - Pressemeldung vom 25.06.08