Sonstige Themen -

Üben Sie sich in Gelassenheit

In der Ruhe liegt die Kraft. Denn auch wenn es Ihnen manchmal so erscheint, auf Dauer könnenSie mehrere Aufgaben gleichzeitig nicht qualitativ hochwertig erfüllen.

Schauen Sie sich die folgenden Situationen aufmerksam an. Je häufiger Sie sich darin wiedererkennen, desto wichtiger ist es für Sie gelassener zu werden.

  • Weil Sie für mehrere Projekte gleichzeitig zuständig sind und somit unter Termindruck stehen, fällt es Ihnen generell schwer, sich auf einzelne Dinge in Ihrem Tagesablauf zu konzentrieren.
  • Wenn Sie ein Kollege auf dem Flur anspricht, hoffen Sie innerlich, dass er möglichst schnell auf den Punkt kommt, damit Sie durch das Gespräch nicht zu viel Zeit verlieren.
  • Aus Angst, etwas bei einem Arbeitsauftrag zu übersehen oder bei anstehenden Gesprächen etwas zu vergessen, kontrollieren Sie Ihre Tätigkeiten mehrfach und finden so kein Arbeitsende.

Und, kommen Ihnen diese Situationen bekannt vor?

Vorsicht vor dem Mythos des „Alleskönnens“

Dank der modernen elektronischen Medien können Sie heutzutage mehrere Dinge unmittelbar erledigen. Sie können …

  • an einem Projekt arbeiten – und zwischendurch schnell mal eine E-Mail zu einem ganz anderen Thema beantworten.
  • in einem Meeting mitdiskutieren und zeitgleich per SMS gegenstandsfremde Informationen erhalten.

Das Problem:

Auch wenn es so scheint – Sie können auf Dauer nicht konzentriert mehrere Aufgaben gleichzeitig qualitativ hochwertig erfüllen. Mit der Zeit werden Sie stattdessen von Ihren Tätigkeiten so eingenommen werden, dass Sie das Gefühl haben, sich in einem Würgegriff zu befinden, der immer enger wird und Ihnen kaum mehr Freiraum lässt.

Halten Sie sich besonders bei Telefongesprächen vor Augen, dass Ihr Gegenüber es merkt, wenn Sie parallel am Computer andere Themen bearbeiten oder E-Mails abrufen. (Un-)bewusst wird er dies als Kränkung empfinden, da er nicht die Aufmerksamkeit von Ihnen bekommt, die er eigentlich erwartet.

1. Zeigen Sie sich nicht ständig erreichbar

Auch wenn es Ihnen zunächst schwer fällt – schalten Sie Ihr Handy nach Feierabend und am Wochenende aus und rufen Sie auch nicht ständig Ihre E-Mails ab. Sie müssen nicht immer erreichbar sein. Im Gegenteil: Sie benötigen auch Zeit, damit Sie einmal Ihre Arbeit und die damit verbundenen Probleme vergessen können. Ein weiterer Vorteil: Häufig kommen gerade dann gute und kreative Ideen, wenn Sie sich und Ihren Gedanken eine Auszeit gönnen.

2. Delegieren Sie

Prüfen Sie regelmäßig, ob Sie sich tatsächlich um alle Ihre aktuellen Projekte direkt kümmern müssen. Mit Sicherheit gibt es in Ihrem Team Mitarbeiter, die Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse gerne demonstrieren möchten. Übertragen Sie diesen auch verantwortungsvollere Aufgaben. Sie gewinnen so …

  • mehr Zeit für sich,
  • engagierte Leistungsträger, die sich durch Ihr Vertrauen gestärkt fühlen,
  • mehr Mitdenker in Ihrem Führungsbereich und
  • ein positives Renommee, da es sich unternehmensintern herumsprechen wird, dass Sie Ihre Mitarbeiter fordern und fördern.

3. Suchen Sie sich einen persönlichen Ort der Stille

Entfliehen Sie regelmäßig alleine oder mit Ihrer Familie/Ihrem Lebenspartner für einen festgelegten Zeitraum dem hektischen Alltag. Stellen Sie sich bewusst der Stille, indem Sie beispielsweise …

  • Bücher lesen,
  • sich in der Natur bewegen,
  • freiwillig körperlich arbeiten (z. B. im Garten) oder Sport treiben.

Unter Umständen wird Sie die plötzliche Stille zunächst beunruhigen. Vielleicht haben Sie auch das Gefühl, „noch ganz viel anderes machen zu müssen“. Halten Sie dennoch durch: Mit der Zeit merken Sie, wie Ihr Körper und Ihr Geist – und damit letztendlich Sie als Person – gelassener werden.

Quelle: Walburga Hübner, Rechtsfachwirtin, Esslingen - Beitrag vom 03.06.08