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Regeln und Hinweise zur Rhetorik

Gute Präsentationen sprechen Auge und Ohr an. Das gilt nicht nur für das geschriebene, sondern erst recht für das gesprochene Wort.

Bei manchem Redner sind die Zuhörer ganz Ohr, während sie bei anderen fast einschlafen. Damit man zur ersten Gruppe gehört, sollte man vor einer Präsentation einige Grundregeln beachten.

Was Sie vor einer Rede oder Präsentation beachten sollten

  1. Bereiten Sie sich mit Ruhe und Zeit auf ein Gespräch oder eine Rede vor.
  2. Besprechen Sie Ihren Vortrag mit Bekannten/Freunden/Kollegen.
  3. Schlafen Sie genug!
  4. Halten Sie sich körperlich fit.
  5. Lassen Sie sich ausreichend Zeit für eine eventuelle Anreise.
  6. Prüfen Sie bei Vorträgen/Reden vorher die Gegebenheiten: Saal, Technik, Unterlagen etc.
  7. Machen Sie eine Sprechprobe!

Worauf Sie beim Sprechen achten sollten

1. Die Stimme

Erkennen Sie mögliche Störungen für die Zuhörbereitschaft?

  • Klang, Lautbildung
  • Atmung, Tragfähigkeit, Lautstärke
  • Sprechtonlage
  • Sprechgeschwindigkeit (Pausen)

2. Die Sprache

Das Zuhören kann erschwert werden durch:

  • undeutliche Aussprache
  • übertriebene Artikulation
  • zu starken Dialekt
  • Formulierungsunarten wie: man, genau, eigentlich, äh, na ja
  • Durcheinander im Text
  • Die persönliche Art und Weise des Sprechens – ob langsam, ob schnell, ob laut oder leise, ob deutlich oder „nuschelig“, ob flüssig oder stockend – sagt immer etwas über die eigene Persönlichkeit aus.

Präsentationen sollten Sie in normaler Stimmlage (Indifferenzlage) beginnen. Sprechen Sie anfangs auch ein wenig langsamer und leiser als normal. Die Lautstärke zu wechseln, wirkt Wunder. Dies kommt der Dynamik des Vortrags zugute. Betonen Sie die sinntragenden Wörter und Silben; dies bestimmt maßgeblich den Rhythmus des Vortrags oder einer Rede.

Sprechen Sie umso langsamer, je wichtiger und schwieriger Ihre Inhalte sind. Vermeiden Sie Füllsel (Störlaute: öh, äh, mmmh ...). Tempoveränderungen sichern die Lebendigkeit Ihres Vortrages.

Sprechpausen erleichtern den Zuhörern, das Neue zu verarbeiten. Sprechpausen gliedern, machen aufmerksam, erzeugen Spannung, regen zum Denken und Nachdenken an. Durch Sprechpausen füllen Sie Ihre Atemreserven auf. Das Gesagte wird betont, wenn Sie nach einem wichtigen Argument eine Pause machen.

Schnellsprecher vermitteln den Eindruck, dass sie die Situation möglichst schnell hinter sich bringen möchten (Fluchtverhalten). Hektisches Sprechen wirkt unsicher. Sprechen Sie deshalb nicht zu schnell und halten Sie Kontakt zum Zuhörer. Hilfreich ist auch, wenn Sie zunächst die Gliederung Ihrer Präsentation vorstellen und anschauliche Beispiele bringen. Zusammenfassungen nach längeren Ausführungen sind ideal, um das Gehörte zu verarbeiten.

3. Die Persönlichkeit

  • Blickkontakt ist wichtig
  • der Gesichtsausdruck (Übereinstimmung mit dem Redeinhalt)
  • Körpersprache und Körperhaltung
  • Gestik (Übereinstimmung mit dem Redeinhalt)
  • Sicherheit ausstrahlen
  • überzeugend wirken
  • Lampenfieber, Sprechhemmungen

Tipps bei Lampenfieber und anderen Störenfrieden

Lampenfieber ist keine Schwäche, sondern ein Pluspunkt. Nutzen Sie die Energie, um Spannung in Ihren Vortrag zu bringen. Bedenken Sie, dass auch Routiniers unter Lampenfieber „leiden“. Ziehen Sie Kleidungsstücke an, die Ihren Schweiß aufnehmen. Ideal sind Kleidungsstücke mit einen hohen Anteil aus Baumwolle. Denken Sie bei Hitzewallungen einfach: „Mir ist kalt!“ Kleiden Sie sich so, dass Sie jederzeit ein Kleidungsstück ablegen können. Trinken Sie während Ihres Vortrags ausreichend kohlensäurearmes Wasser.

Quelle: Elke Wolf, Geschäftsführerin, Profile ? Agentur für Stil und Umgangsformen, Nidd - Beitrag vom 09.12.08