Der ehemalige Richter des Bundesverfassungsgerichts Prof. Dr. Hans Brox ist am 08.06.2009 im Alter von 88 Jahren verstorben.
Hans Brox wurde am 09.08.1920 in Dortmund geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft promovierte er 1949 an der Juristischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität in Bonn und trat nach seinem zweiten juristischen Staatsexamen im Jahr 1950 als Richter in den nordrhein-westfälischen Justizdienst ein.
1957 ging er als Oberlandesgerichtsrat zum Oberlandesgericht in Hamm. Nach seiner Habilitation an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zum Thema "Einschränkung der Irrtumsanfechtung" im Jahr 1959 war er ab 1961 außerordentlicher Professor an der Universität Mainz. 1962 nahm Hans Brox einen Ruf an die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster an. Dort lehrte er bis zur seiner Emeritierung im Jahr 1986 als Ordinarius für Bürgerliches Recht, Handelsrecht, Arbeitsrecht und Zivilprozessrecht.
Professor Dr. Brox war von 1964 bis 1994 Mitglied des Verfassungsgerichtshofs des Landes Nordrhein-Westfalen. Während dieses langen Zeitraums verfassungsrichterlicher Tätigkeit hat er an einer Vielzahl bedeutender Entscheidungen mitgewirkt. Zu erwähnen sind die Verfahren betreffend die kommunale Neugliederung, die mit einem besonders umfänglichen Arbeitsaufwand verbunden waren.
Vom 01.09.1967 bis zum 07.11.1975 gehörte Hans Brox dem Bundesverfassungsgericht als Mitglied des Ersten Senats an. Hier wirkte er an wichtigen Entscheidungen zum Hochschulrecht, zur Reform des § 218 StGB sowie zur Gleichstellung von Witwen und Witwern im Sozialversicherungsrecht maßgeblich mit.
Prof. Dr. Hans Brox war Träger des Großen Verdienstkreuzes mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland sowie des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen.
Bundesverfassungsrichter a.D. Prof. Dr. Hans Brox lebte zuletzt in Münster.
Quelle: BVerfG - Pressemeldung vom 16.06.09