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In­ter­net­ver­stei­ge­rung und elek­tro­ni­sche Ver­ein­san­mel­dung

Der Bun­des­tag hat die Ge­setz­ent­wür­fe der Bun­des­re­gie­rung zur In­ter­net­ver­stei­ge­rung in der Zwangs­voll­stre­ckung und zur Er­leich­te­rung elek­tro­ni­scher An­mel­dun­gen zum Ver­eins­re­gis­ter in ers­ter Le­sung be­ra­ten.

Ge­gen­stän­de, die in der Zwangs­voll­stre­ckung ge­pfän­det wur­den, sollen künftig weit­aus leich­ter als bis­her über das In­ter­net ver­stei­gert wer­den kön­nen. Viele Ver­eins­re­gis­ter wer­den in den Län­dern be­reits elek­tro­nisch ge­führt, nun sollen die Vor­aus­set­zun­gen geschaf­fen werden, damit dar­über hin­aus alle An­mel­dun­gen zum Ver­eins­re­gis­ter elek­tro­nisch er­fol­gen kön­nen.

1. In­ter­net­ver­stei­ge­rung in der Zwangs­voll­stre­ckung

Künf­tig soll die Ver­stei­ge­rung von Ge­gen­stän­den, die vom Ge­richts­voll­zie­her in der Zwangs­voll­stre­ckung ge­pfän­det wur­den, ein­fa­cher im In­ter­net er­fol­gen kön­nen. Bis­lang ist die Ver­stei­ge­rung von sog. be­weg­li­chen Sa­chen - z. B. Möbel und elek­tro­ni­sche Ge­rä­te - in der Zi­vil­pro­zess­ord­nung als Prä­senz­ver­stei­ge­rung durch den Ge­richts­voll­zie­her vor­ge­se­hen. Die dafür not­wen­di­ge An­we­sen­heit von Ver­stei­ge­rer und Bie­ter ist um­ständ­lich und ver­ur­sacht nicht zu­letzt wegen der An­rei­se teil­wei­se hohe Kos­ten.

Die In­ter­net­auk­ti­on soll als Re­gel­fall neben der bis­her üb­li­chen Ver­stei­ge­rung vor Ort er­mög­licht wer­den. Der Ge­setz­ent­wurf er­gänzt die be­ste­hen­den Vor­schrif­ten der Zi­vil­pro­zess­ord­nung, damit die In­ter­net­ver­stei­ge­rung auch in der Zwangs­voll­stre­ckung selbst­ver­ständ­lich wird. Die Bun­des­län­der wer­den er­mäch­tigt, Ein­zel­hei­ten wie etwa die Ver­stei­ge­rungs­platt­form, Be­ginn, Ende und Ab­lauf der Auk­ti­on oder die Vor­aus­set­zun­gen für die Teil­nah­me an der Ver­stei­ge­rung durch Rechts­ver­ord­nung zu re­geln. Die In­ter­net­ver­stei­ge­rung be­weg­li­cher Sa­chen wird auch in der Abg­ben­ord­nung als ge­setz­li­cher Re­gel­fall neben der Prä­senz­ver­stei­ge­rung eta­bliert.

2. Elek­tro­ni­sche An­mel­dun­gen zum Ver­eins­re­gis­ter

Mit dem Ge­setz­ent­wurf wer­den die bun­des­recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen ge­schaf­fen, damit die Län­der für alle An­mel­dun­gen zum Ver­eins­re­gis­ter - von der Er­st­an­mel­dung bis zur An­mel­dung der Be­en­di­gung eines Ver­eins - auch elek­tro­ni­sche An­mel­dun­gen zu­las­sen kön­nen. An­ders als bei den Han­dels-​, Ge­nos­sen­schafts-​ und Part­ner­schafts­re­gis­tern sol­len al­ler­dings beim Ver­eins­re­gis­ter wei­ter­hin alle An­mel­dun­gen auch in Pa­pier­form mög­lich sein. Neben den Vor­schrif­ten zur elek­tro­ni­schen An­mel­dung ent­hält der Ent­wurf wei­te­re re­gis­ter­recht­li­che Än­de­run­gen. Zudem wer­den ei­ni­ge über­hol­te Vor­schrif­ten aus dem Ver­eins­recht auf­ge­ho­ben, an­de­re an die fort­ent­wi­ckel­te Rechts­pra­xis an­ge­passt.

Quelle: BMJ - Pressemitteilung vom 14.05.09