Wie oft werden Sie von Ihren Unternehmer-Mandanten gefragt, ob Sie nicht eine Empfehlung bei anderen Mandanten aussprechen könnten oder ob Sie nicht ein anderes Unternehmen kennen, das als Kooperationspartner in Frage kommt.
Viele Mandanten sind interessiert daran, Ihre Beziehungen zu nutzen. Oft verhält man sich dabei allerdings zurückhaltend, weil man befürchtet, dass ein negatives Erlebnis auf einen selbst zurückfällt. Und diese Befürchtung ist sicherlich nicht unberechtigt.
Um diesem Wunsch nachzukommen, ohne selbst in die „Pflicht“ genommen zu werden, ist es sinnvoll, ein regelmäßiges Unternehmertreffen zu initiieren.
Sehen Sie Ihre Anwaltskanzlei dabei als Drehscheibe und Knotenpunkt eines Wirtschaftsnetzwerks. Ein solcher Unternehmertreff sollte von vornherein als regelmäßige Veranstaltung geplant werden. Deshalb ist die Umsetzung sicherlich aufwendiger, aber in Bezug auf Mandantenbindung und Empfehlungseffekten (und damit für die Mandantengewinnung) sehr wirkungsvoll.
Der Anwalt als Moderator von Unternehmertreffen
Diese Treffen werden von Ihnen arrangiert und moderiert. Es geht nicht darum, dass Sie Inhalte liefern, sondern dass ein lockerer Erfahrungsaustausch zwischen den Mandanten stattfindet und diese sich zum einen immer besser kennenlernen und zum anderen über unternehmerische Themen diskutieren, die unabhängig von der Branche jedem unter den Nägeln brennen.
Das Konzept könnte so gestaltet sein, dass Sie zehn Treffen im Jahr ansetzen (einmal monatlich, außer Sommerurlaub und Weihnachtszeit). Je nachdem, welche Mandanten Sie einladen, kann dieses Treffen als Frühstück oder als Abendstammtisch angesetzt werden.
Suchen Sie sich zehn bis zwölf Mandanten aus Branchen aus, von denen Sie glauben, dass sie untereinander Anknüpfungspunkte finden. (Vermutlich werden Sie feststellen, dass eigentlich alle in Frage kommen.)
Oder Sie nehmen Ihre Top-Mandanten bzw. diejenigen, von denen Sie wissen, dass sie kontaktfreudig sind und es schätzen, neue Menschen kennenzulernen.
Ein solches Treffen dauert ein bis eineinhalb Stunden, überlegen Sie sich Stichworte, wie Sie die Diskussion in Gang bekommen. Sie werden schnell feststellen, dass der Rest von selbst läuft und Sie lediglich eingreifen müssen, wenn die Diskussion in allgemeines Jammern ausarten sollte.
Das allererste Unternehmertreffen
Das erste Treffen dient dem Kennenlernen. Um das zu erleichtern, ist es sinnvoll, dass Sie die Struktur vorgeben, mit denen sich die Unternehmen vorstellen. Geben Sie vor, wie das Unternehmensporträt aussehen soll, und lassen Sie jeden Einzelnen sich dementsprechend vorstellen.
Anhand der unten aufgeführten Checkliste sehen Sie, welche Fragestellungen Sie beantworten müssen, um solch ein Unternehmertreffen zu organisieren.
Wenn Sie dieses Treffen im monatlichen oder quartalsweisen Abstand veranstalten, sollten Sie auf jeden Fall ein oder zwei Treffen unter das Motto stellen: „Aktives Netzwerk – jeder Teilnehmer bringt einen Geschäftspartner mit.“ So erweitert sich der Kreis an interessanten Kontakten sowohl für Ihre Mandanten als auch natürlich für Sie.
Überlegungen zum Unternehmertreff
Zielgruppe
- Zehn bis zwölf Mandanten
- Querbeet
- Passende Branchen,
- Generation 50+
- Die Nachfolger
- Unternehmerinnen
Themen
- Kennenlernen/Kontakte knüpfen
- Liquidität/Forderungsmanagement
- Unternehmensplanung
- Bring einen Geschäftspartner mit
- Mitarbeiterführung
- Werbeideen
- Unternehmensziele
- Umgang mit Reklamationen
- Rating und Bankengespräch
Zeitpunkt
- z.B. jeder dritte Donnerstag im Monat
- Morgens 7.00–8.30 Uhr
- Abends 18.30–20.00 Uhr
Ort
- Kanzlei
- Nebenzimmer bei Mandant, Gaststätte xyz
Gastreferenten
- Thema 5: RA für Arbeitsrecht
- Thema 10: Vorstand Raiffeisenbank