Abbildung: Ergebnisseite einer Google-Suche nach „Rechtsanwalt München“
Die organischen Platzierungen sind diejenigen, die sich quasi natürlich aufgrund des Google-Suchalgorithmus ergeben. Der Suchalgorithmus ist vereinfacht gesagt ein Bündel von Kriterien, nach dem Google regelmäßig Webseiten durchsucht und bewertet. Wenn Sie zum Beispiel einen Suchbegriff in die Suchmaschine eingeben, passiert Folgendes: Google vergleicht Ihren Suchbegriff mit Inhalt und Aufbau aller durchsuchten Webseiten. Je besser eine Webseite nach den Google-Kriterien auf Ihre Suche passt, desto weiter oben wird die Seite bei Google angezeigt. Google hält seinen Suchalgorithmus geheim und ändert ihn regelmäßig, um Manipulationen an den Suchergebnissen zu verhindern und die Suchmaschine weiter zu verbessern.
Die organischen Suchergebnisse werden im Hauptteil der Google-Ergebnisseite angezeigt und sind umrahmt von AdWords-Anzeigen. Untersuchungen zeigen, dass rund 55 % der Klicks auf die organischen Resultate der Ergebnisseite 1 folgen, 20 % auf die organischen Ergebnisse der Seiten 2 und 3. Rund 5 % wählen eine AdWords-Anzeige und 20 % verändern die Suchbegriffe, weil kein adäquates Ergebnis dabei war.
Wie komme ich bei Google auf die vorderen Plätze?
Viele Bereiche entscheiden darüber, wo Sie bei der organischen Suche landen. Vier besonders wichtige Faktoren der Suchmaschinenoptimierung (kurz „SEO“ für engl. Search Engine Optimization) haben wir hier für Sie aufgelistet:
1. Webseite (inhaltliche Aspekte)
2. Webseite (technische Aspekte)
3. Social Media Nutzung
4. Back Links
1. Webseite (inhaltliche Aspekte)
Die Inhalte auf Ihrer Webseite sind das A und O. Über wertige, wirklich brauchbare Informationen freuen sich nicht nur die Leser Ihrer Seite – sie werden auch von der Suchmaschine belohnt.
Machen Sie sich klar: Google möchte die Suchenden zu gut gemachten, übersichtlichen sowie informativen Webseiten führen. Denn nur Sucher, die zufrieden mit dem Suchergebnis sind, werden Google auch in Zukunft nutzen.
Damit die Suchmaschine Ihren guten Inhalt findet, ist es darüber hinaus wichtig, bestimmte Schlüsselwörter in Ihren Texten auftauchen zu lassen, nach denen potenzielle Mandanten suchen könnten (also z.B. „Verkehrsrecht“). Noch besser ist es, wenn diese Schlüsselwörter auch an prominenter Stelle erscheinen, also in Überschriften, Bildunterschriften, am Anfang und am Ende eines Textes. Dahinter steckt die logische Annahme, dass das was wichtig ist, bereits in der Überschrift auftaucht oder aber auch in Bildern Ausdruck findet.
Vor allem, wenn Google Zusammenhänge von Seitenname, Schlüsselwörtern und Text erkennt, geht die Suchmaschine von einer für den Sucher relevante Seite aus.
Beispiel:
Ihre Seite heißt „Rechtsanwalt-München.de“, Sie bieten einen langen, informativen Text zu einer typischen Mandatssituation im Verkehrsrecht an und vergessen dabei nicht, das Schlüsselwort „Verkehrsrecht“ unterzubringen.
Hinweis:
Wenn Sie ein Schlüsselwort in den Vordergrund stellen möchten, sollten sie es häufig im Text benutzen – aber auch nicht zu häufig. Alles, was nach einer unnatürlichen Wiederholung eines Schlüsselworts ausschaut, wird Google im Zweifel als Manipulation werten. Genaue Aussagen darüber, wie oft ein Wort auftauchen muss und wie oft es auftauchen darf, damit es von Google als relevantes Schlüsselwort erkannt wird, fallen allerdings sehr unterschiedlich aus. Unsere Empfehlung deshalb: Stellen Sie Qualität, Lesbarkeit und Stil Ihrer Texte vor alles andere. Wenn Sie darüber hinaus Schlüsselwörter so häufig wie möglich einbauen, ohne das die Qualität Ihres Textes leidet – dann sind Sie auf dem richtigen Weg.
Bilder, Videos und interaktive Elemente (z.B. eine Kommentarfunktion, Umfragen, Spiele, animierte Grafiken etc.) spielen ebenfalls eine große Rolle bei der Suchmaschinenoptimierung. Google weiß, dass die Nutzer zunehmend multimediale und interaktive Elemente erwarten und bevorzugt im Zweifel Seiten, die diese Angebote haben.
Legen Sie außerdem besonderes Augenmerk auf interne Links im Fließtext Ihrer Webseite. Verwenden Sie in den Linktexten keine Platzhalter oder Phrasen wie zum Beispiel „hier klicken“, sondern nutzen Sie die wichtigsten Schlagworte. Schreiben Sie zum Beispiel anstelle von: „Meine Tipps zur Testamentserstellung finden Sie hier“ lieber:
„Sie möchten erfahren, was Sie nach aktueller Rechtslage bei der Testamentserstellung beachten müssen? Ausführliche Informationen zu diesem Thema finden Sie in meinem Artikel „Tipps für die rechtssichere Testamentserstellung“. Die Suchmaschinen durchsuchen nämlich auch und besonders die Inhalte der Links und sollten deshalb dort relevante Schlüsselwörter finden.
2. Webseite (technische Aspekte)
Die technische Optimierung von Webseiten hat unzählige Facetten, die für sich alleine ganze Bücher füllen. Sie alle können für die Suchmaschine eine große Rolle spielen. Hier möchten wir Ihnen in der Kürze nur ein Beispiel nennen: Es ist empfehlenswert, Webseiten nicht in Flash oder Java Script zu programmieren. Suchmaschinen scannen Webseiten auf relevante Inhalte und erkennen bei diesen Layouts keine Texte. Vermeiden Sie außerdem Layouts basierend auf Tabellen und Frames, da Suchmaschinen mit diesen ebenfalls Probleme haben können.
Brauchbare Hinweise für einen Einstieg in die Optimierung von Webseiten für Google finden Sie in der Google Hilfe unter https://support.google.com/. Sofern Ihnen bei diesen programmier-technischen Begriffen schnell der Kopf raucht: In vielen Fällen macht es wirklich Sinn, einen Programmierer zu Rate zu ziehen, der sich gut mit Suchmaschinenoptimierung auskennt.
3. Social Media Nutzung
Egal was Sie von Facebook, Twitter, Google+ & Co. halten, wenn Sie dabei sind, wirkt sich das positiv auf Ihr Ranking (also auf Ihre Platzierung in der Suchmaschine) aus.
4. Back Links
Nutzen Sie wenige, dafür aber hochwertige externe Links zu anderen Anbietern (also Links, die wirklich weiterführende Informationen bringen). Dadurch tun Sie Ihren Lesern Gutes, was Google honorieren wird. Noch wichtiger: Bieten Sie selber relevanten Inhalt, damit möglichst viele andere Webseiten-Betreiber auf Sie verlinken. Viele Back Links signalisieren der Suchmaschine, dass Ihre Seite in der „Internet-Gemeinde“ gut ankommt. Am besten ist es, wenn diese Links von hoch angesehenen Seiten kommen (z.B. offizielle Seiten von Bildungseinrichtungen, politischen Einrichtungen, Tageszeitungen, etc.). Wer von diesen Seiten durch einen Back Link geadelt wird, darf sich weiterer Pluspunkte bei Google sicher sein.
Achtung: Der häufig praktizierte „Linktausch“ („Verlinkst du mich, verlinke ich dich)“ funktioniert nicht. Im schlimmsten Fall erkennt Google hier einen Manipulationsversuch, der zu einer Abwertung Ihrer Seite führt.
Daneben bietet Google selber Dienste an, die Ihnen helfen, in der Suchmaschine besser platziert zu werden.
Google Plus: Dieses Netzwerk ist besonders wichtig für die Suchmaschine
Google räumt der lokalen Suche einen wichtigen Platz ein. Das heißt zum Beispiel: Menschen, die in München wohnen, sollen bei der Anwaltssuche vornehmlich Kanzleien aus München angezeigt bekommen. Deshalb belohnt Google Unternehmen, die sich im hauseigenen Branchenbuch Google Plus aktiv als lokales Geschäft präsentieren. Und auch wenn Google Plus als soziales Netzwerk (in Konkurrenz zu Facebook) nie den Durchbruch geschafft hat und womöglich keine Zukunft mehr hat: Als virtuelles Branchenbuch erhöht Google Plus Ihre Chancen, bei relevanten Suchen nach Ihrer Branche in Ihrer Stadt/Region auf der ersten Seite dabei zu sein.
Denn: Im Bereich der organischen Suche zeigt Google bei der Suche nach Dienstleistern immer einige regionale Firmen, die zusätzlich in der rechten oberen Spalte als Maps-Eintrag zu sehen sind. Es erfolgt also eine Verknüpfung der ortsgebundenen Suche mit Google Maps (siehe Screenshot: Ergebnisseite einer Google-Suche nach „Rechtsanwalt München“).
Und jetzt kommt der Clou: Dienstleister, die ein Profil bei Google Plus haben, haben bessere Chancen, als Maps-Eintrag auf der ersten Ergebnisseite zu landen.
Einen Unternehmenseintrag bei Google Plus zu haben, ist deshalb heutzutage genau so wichtig, wie vor 10 Jahren ein Brancheneintrag in den Gelben Seiten. Sie können Google Plus auch mit Ihrem Kanzleischild vergleichen, das Sie unten am Eingang angebracht haben. Wenn Sie also noch nicht auf Google Plus als lokales Geschäft vertreten sind, dann lohnt es sich, das schleunigst nachzuholen. Es kostet nichts und Sie können es in 30 Minuten erledigen.
Tipp: Nutzen Sie dazu unseren Gratis-Download „Google für Rechtsanwälte“. Dort steht Schritt für Schritt erklärt, wie Sie über die Schnittstelle „Google My Business“ Ihre Kanzlei ganz einfach in Google Plus platzieren.
Wertvolle Unterstützung durchGoogle AdWords
Kommen wir nun zu den Google AdWords. Google AdWords ist ein kostenpflichtiger Service, mit dem Sie Werbeanzeigen in den Suchergebnis-Seiten von Google buchen können.
So geht’s:
Legen Sie sich zunächst auf http://www.google.de/adwords/start/ ein kostenloses Google AdWords-Konto an. Dort können Sie Ihre Kampagne erstellen und steuern. Sie definieren dazu die Suchbegriffe (auch „Keywords“ genannt), auf deren Ergebnisseiten Sie erscheinen wollen. Als nächstes texten Sie Anzeigen, die zu den Keywords passen. Hier haben Sie die Möglichkeit, verschiedene Versionen gegeneinander zu testen. Unser Tipp: Nutzen Sie am besten den klassischen A/B-Test. Das heißt, Sie schreiben zunächst zwei Anzeigen. Lassen Sie anschließend Anzeige A und Anzeige B von Google gleichmäßig ausliefern. So können Sie sehen, welche Anzeige mehr Klicks erzielt. Was dann noch fehlt, ist eine Landing Page. Das ist die Zielseite Ihrer Werbung – also die Seite, auf der ein Interessent nach dem Klick auf Ihre Anzeige landet.
Im Gegensatz zu gewöhnlichen Anzeigen in Zeitungen zahlen Sie bei Google AdWords nur dann für Ihre Werbung, wenn ein Anwender tatsächlich auf Ihre Anzeige klickt. Hierfür legen Sie ein maximales Gebot je Klick fest. Die Abrechnung erfolgt monatlich mit Hilfe einer Budgetierung. Sie definieren ein maximales Tagesbudget für jede Kampagne. Somit behalten Sie die absolute Kostenkontrolle. Sobald Ihr Budget aufgebraucht ist, wird Ihre Anzeige nicht mehr eingeblendet.
Welche Anzeige an welcher Stelle erscheint, entscheidet Google bei jeder Suchanfrage aufs Neue anhand verschiedener Kriterien, wie beispielsweise Ihrem maximalen Klickgebot, der von Google ermittelten Relevanz des Suchgebegriffs (Qualitätsfaktor) zur Anzeige und Landing Page und dem Verhalten bzw. der Strategie Ihrer Wettbewerber.
Häufig hört man Aussagen wie „Warum soll ich Geld für AdWords ausgeben, wenn ich doch über die organische Suche kostenlos auf der ersten Seite landen kann?“ Die Antwort darauf: AdWords können eine gute Ergänzung zur organischen Suche sein, denn sie bieten eine Vielzahl von zusätzlichen Vorteilen:
- Sie können gezielt regional werben (z.B. nur in Ihrer Stadt, in einem Bundesland oder X km um Ihren Standort herum)
- Sie können genau bestimmen, welche Landing Page Sie bewerben möchten und können testen, was am besten funktioniert. Im Gegensatz dazu nimmt sich Google bei der organischen Suche die Seite(n), die nach den Suchmaschinen-Kriterien am besten passt/ passen
- AdWords sind gut steuerbar (wenn Sie das entsprechende Budget haben, können Sie z.B. mit höheren Klickgeboten Ihre Mitbewerber ausstechen und im Ranking nach oben kommen)
- Sie bestimmen, wie die Anzeige lauten soll und haben die Möglichkeit, verschiedene Versionen zu testen
- Sie sind schnell und flexibel. Bis eine Webseite beim organischen Google-Ranking vorne dabei ist, dauert es in der Regel eine Weile. Im schlimmsten Fall haben Sie aufgrund des hohen Wettbewerbs gar keine Chance. Mit AdWords schaffen Sie es in der Regel schneller und sicherer, ins Blickfeld Ihrer Interessenten zu rücken
Nachteile von Google AdWords sind in der Hauptsache der damit verbundene zusätzliche Aufwand sowie vor allem die Kosten. Diese haben Sie nicht, wenn Sie nur auf die organische Suche vertrauen – wobei auch hier Programmierarbeiten und die redaktionelle Pflege anfallen. Andererseits: Da Sie bei AdWords über die Budgetierung eine völlige Kostenkontrolle haben, können Sie die bezahlten Anzeigen ruhigen Gewissens ausprobieren. Vielleicht ist AdWords genau Ihr Weg, um neue Mandanten auf sich aufmerksam zu machen.
Je nach Kampagnengröße und Branche benötigen Sie eine regelmäßige (i.d.R. mehrmals wöchentliche) Kontrolle Ihrer Kampagnen. Oft ist es sinnvoll, eine Agentur zu beauftragen (eine sogenannte SEA-Agentur – SEA steht für Search Engine Advertising, also Suchmaschinen Werbung).
Unter https://support.google.com/adwords finden Sie die offizielle AdWords-Hilfe von Google.