Das müssen Sie als Anwalt zum Antrag auf Teilungsversteigerung wissen

Bei der Teilungsversteigerung handelt es sich um eine Zwangsversteigerung zum Zwecke der Aufhebung einer Gemeinschaft. Das Verfahren ist in den §§ 180 bis 185 ZVG geregelt und wird beispielsweise zur Aufhebung einer Bruchteilsgemeinschaft geführt, wie etwa die von Eheleuten. Erfahren Sie in den folgenden Fachbeiträgen, was Sie als Anwalt zum Antrag auf Teilungsversteigerung wissen müssen.

Der Inhalt eines Antrags auf Teilungsversteigerung

Die Anordnung der Zwangsversteigerung zum Zwecke der Aufhebung der Gemeinschaft setzt einen hierauf gerichteten Antrag voraus. Der Antrag ist an das zuständige Vollstreckungsgericht zu richten, also an das Gericht, in dessen Bezirk das Grundstück oder grundstücksgleiche Recht belegen ist (§§ 180 Abs. 1, 1 Abs. 1 ZVG). Aus dem Antrag müssen sich das betroffene Grundstück, das daran bestehende Gemeinschaftsverhältnis sowie die Art der Beteiligung des Antragstellers an der Gemeinschaft ergeben. Daneben sind die übrigen Mitglieder der Gemeinschaft zu benennen. Sie sind als Antragsgegner Beteiligte des Verfahrens.

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Antragsberechtigung bei der Stellung eines Antrags auf Teilungsversteigerung

Antragsberechtigt ist grundsätzlich jeder Miteigentümer sowie derjenige, der das Recht eines Miteigentümers ausübt (§ 181 Abs. 2 ZVG). Als solcher kommt u.a. der Insolvenzverwalter, der Testamentsvollstrecker, der Nachlassverwalter oder ein Pfändungsgläubiger in Betracht.

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Beschränkungen beim Antrag auf Teilungsversteigerung

Handelt es sich bei der aufzuhebenden Gemeinschaft um eine Ehe, so schließt diese die Teilungsversteigerung der Immobilie nicht aus. Besteht zwischen den Eheleuten jedoch der vertragliche Güterstand der Gütergemeinschaft, steht das während der Ehe bestehende Auseinandersetzungsverbot nach §§ 1471 Abs. 2, 1419 BGB einer Teilungsversteigerung auf Antrag eines der Ehegatten entgegen. Bei Ehen im gesetzlichen Güterstand kann dem Antrag auf Teilungsversteigerung eines Ehegatten die Regelung des § 1365 BGB entgegenstehen. Danach bedarf ein im gesetzlichen Güterstand lebender Ehegatte zu einer Verfügung über sein Vermögen im Ganzen der Zustimmung des anderen Ehegatten. 

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Muster: Antrag auf Teilungsversteigerung bei Bruchteilsgemeinschaft (z.B. Eheleute)

Hier erhalten Sie ein bewährtes Muster für einen Teilungsversteigerungsantrag bei Bruchteilsgemeinschaft für Ihre anwaltliche Praxis.

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Berechtigung des Vollstreckungsschuldners zur Beantragung der Teilungsversteigerung nach Pfändung (OLG Düsseldorf - Beschluss vom 04.07.2024 - II-2 UF 27/16)

Der Vollstreckungsschuldner ist weiterhin berechtigt, ohne Zustimmung des Pfändungsgläubigers die Teilungsversteigerung gemeinsamen Grundbesitzes zu beantragen, auch wenn der Gläubiger sämtliche Ansprüche des Schuldners aus der Bruchteilsgemeinschaft an der Immobilie gepfändet und sich hat überweisen lassen.

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