BGH - Beschluß vom 04.10.2005
VII ZB 8/05
Normen:
GG Art. 25 ;
Fundstellen:
BGHReport 2006, 200
InVo 2006, 297
MDR 2006, 414
NJW-RR 2006, 425
Rpfleger 2006, 133
WM 2006, 41
Vorinstanzen:
KG, vom 03.12.2003 - Vorinstanzaktenzeichen 25 W 15/03
AG Berlin-Mitte - 32/34 M 5767/01 - 27.12.2002,

Zwangsvollstreckung gegen einen ausländischen Staat

BGH, Beschluß vom 04.10.2005 - Aktenzeichen VII ZB 8/05

DRsp Nr. 2005/20230

Zwangsvollstreckung gegen einen ausländischen Staat

»a) Bei Maßnahmen der Zwangsvollstreckung gegen einen fremden Staat darf nicht auf die seiner diplomatischen Vertretung zur Wahrnehmung ihrer amtlichen Funktion dienenden Gegenstände zugegriffen werden, sofern dadurch die Erfüllung der diplomatischen Tätigkeit beeinträchtigt werden könnte (im Anschluss an BGH, Beschluss vom 28. Mai 2003 - IXa ZB 19/03, NJW-RR 2003, 1218 = Rpfleger 2003, 518).b) Aus der in dem Investitionsschutzvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken vom 13. Juni 1989 (BGBl. 1990 II 342) enthaltenen Schiedsvereinbarung ergibt sich für das Zwangsvollstreckungsverfahren kein Verzicht auf Immunität.«

Normenkette:

GG Art. 25 ;

Gründe:

I. Der Gläubiger erwirkte auf der Grundlage des Vertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen vom 13. Juni 1989 (BGBl. 1990 II 342 - im Folgenden: Investitionsschutzvertrag) vor dem Internationalen Schiedsgericht bei der Handelskammer in Stockholm am 7. Juli 1998 einen Schiedsspruch, nach dem die Schuldnerin an den Gläubiger 2,35 Mio. US-Dollar zuzüglich Zinsen zu zahlen hat. Diesen Schiedsspruch hat das Kammergericht für vollstreckbar erklärt (KG-Report 2001, 146).