OLG Koblenz - Urteil vom 18.01.2000
1 U 1429/96
Normen:
BGB § 839, § 276 ; ZPO § 97 Abs. 1, § 100 Abs. 1, § 108 Nr. 10, § 711, § 108 ; ZVG § 37, § 39, § 37 Nr. 1, § 39, § 43 Abs. 1 ;
Fundstellen:
KTS 2000, 394
Rpfleger 2000, 342
Vorinstanzen:
LG Koblenz, - Vorinstanzaktenzeichen 5 O 598/95

Zur Amtshaftung bei Pflichtverletzungen des Rechtspflegers in Zwangsversteigerungsverfahren

OLG Koblenz, Urteil vom 18.01.2000 - Aktenzeichen 1 U 1429/96

DRsp Nr. 2000/8942

Zur Amtshaftung bei Pflichtverletzungen des Rechtspflegers in Zwangsversteigerungsverfahren

»1. Bei der Terminsbestimmung und Bekanntmachung in Zwangsversteigerungsverfahren ist die Wirtschaftsart des Grundstücks ausreichend zu bezeichnen.Diese Amtspflicht obliegt dem Rechtspfleger auch gegenüber den Meistbietenden.2. Den Rechtspfleger trifft dann kein Verschuldensvorwurf, wenn er nach entsprechender Information und Auseinandersetzung mit den zu einem Problem vertretenen Rechtsmeinungen sich für eine - zwar unrichtige, aber - im Handlungszeitpunkt noch vertretbare Auffassung entschieden und diese seiner amtlichen Tätigkeit zu Grunde gelegt hat.«

Normenkette:

BGB § 839, § 276 ; ZPO § 97 Abs. 1, § 100 Abs. 1, § 108 Nr. 10, § 711, § 108 ; ZVG § 37, § 39, § 37 Nr. 1, § 39, § 43 Abs. 1 ;

Tatbestand:

Die Klägerinnen verlangen von dem beklagten Land Schadensersatz aus Amtspflichtverletzung; weil sich durch fehlerhafte Terminsbestimmung eines Rechtspflegers ihr Eigentumserwerb an einem Gewerbegrundstück verzögert habe.