BGH - Beschluß vom 17.07.2002
IV ZR 54/02
Normen:
ZPO §§ 712 719 Abs. 2 ;

Vorläufige Einstellung der Zwangsvollstreckung im Revisionsverfahren

BGH, Beschluß vom 17.07.2002 - Aktenzeichen IV ZR 54/02

DRsp Nr. 2002/10303

Vorläufige Einstellung der Zwangsvollstreckung im Revisionsverfahren

Die einstweilige Einstellung der Zwangsvollstreckung gem. § 719 Abs. 2 ZPO durch das Revisionsgericht kommt nur in Betracht, wenn der Vollstreckungsschuldner bereits im Berufungsrechtszug einen Vollstreckungsschutzantrag nach § 712 ZPO gestellt hat.

Normenkette:

ZPO §§ 712 719 Abs. 2 ;

Gründe:

1. Dem Antrag auf einstweilige Einstellung der Zwangsvollstreckung nach § 719 Abs. 2 ZPO, der nur von einem beim Bundesgerichtshof zugelassenen Rechtsanwalt wirksam gestellt werden kann, könnte nicht stattgegeben werden. Der Antrag kann schon deshalb keinen Erfolg haben, weil die Kläger es unterlassen haben, im Berufungsrechtszug einen Antrag nach § 712 ZPO zu stellen (st.Rspr. des BGH, vgl. Beschluß vom 27. August 1998 - XII ZR 167/98 - BGHR ZPO § 719 Abs. 2 Gläubigerinteressen 5). Im übrigen haben die Kläger nicht dargelegt und glaubhaft gemacht, daß die Vollstreckung wegen der Kostenerstattungsansprüche der Beklagten ihnen im Sinne des § 719 Abs. 2 ZPO einen nicht zu ersetzenden Nachteil bringen würde. Regelmäßig gegebene Vollstreckungsnachteile reichen nicht aus, um einen Einstellungsantrag zu begründen (BGH, Beschluß vom 23. Januar 2001 - XII ZR 300/99 - BGHR ZPO § 719 Abs. 2 Satz 1 Nachteil 6).

2. Auch in der Sache selbst hat die Revision keine hinreichende Aussicht auf Erfolg.