LSG Nordrhein-Westfalen - Urteil vom 25.01.2023
L 12 SO 231/22
Normen:
SGB XII a.F. § 43 Abs. 5 S. 4-6; SGB XII § 94 Abs. 1 S. 1; SGB XII § 94 Abs. 1a S. 1-5; SGB XII § 97 Abs. 1; SGB XII § 117 Abs. 1 S. 1-2; SGB X § 24 Abs. 1; SGB X § 33 Abs. 1; SGB X § 41 Abs. 1 Nr. 3; SGB X § 41 Abs. 2; GG Art. 1 Abs. 1; GG Art. 2 Abs. 1;
Vorinstanzen:
SG Köln, vom 23.03.2022 - Vorinstanzaktenzeichen S 10 SO 71/21

Anspruch auf Leistungen der Hilfe zur Pflege nach dem SGB XIIAnforderungen an die Auskunftspflicht Unterhaltspflichtiger über ihre Einkommens- und VermögensverhältnisseRechtswidrigkeit von Fragen zu den Vermögensverhältnissen

LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 25.01.2023 - Aktenzeichen L 12 SO 231/22

DRsp Nr. 2023/12796

Anspruch auf Leistungen der Hilfe zur Pflege nach dem SGB XII Anforderungen an die Auskunftspflicht Unterhaltspflichtiger über ihre Einkommens- und Vermögensverhältnisse Rechtswidrigkeit von Fragen zu den Vermögensverhältnissen

Ein Verwaltungsakt, mit dem ein Sozialhilfeträger bei Vorliegen hinreichender Anhaltspunkte für ein Überschreiten der Jahreseinkommensgrenze nach § 94 Abs. 1a SGB XII den potenziell Unterhaltspflichtigen auffordert, nicht nur über seine Einkommens-, sondern auch über seine Vermögensverhältnisse Auskunft zu erteilen, ist rechtswidrig.

Tenor

Auf die Berufung des Klägers wird das Urteil des Sozialgerichts Köln vom 23.03.2022 geändert und der Bescheid der Beklagten vom 16.01.2020 in der Gestalt des Widerspruchsbescheides vom 22.01.2021 aufgehoben.

Die Beklagte trägt die Kosten des Verfahrens in beiden Rechtszügen.

Die Revision wird zugelassen.

Der endgültige Streitwert für das Berufungsverfahren wird auf 5.000 Euro festgesetzt.

Normenkette:

SGB XII a.F. § 43 Abs. 5 S. 4-6; SGB XII § 94 Abs. 1 S. 1; SGB XII § 94 Abs. 1a S. 1-5; SGB XII § 97 Abs. 1; SGB XII § 117 Abs. 1 S. 1-2; SGB X § 24 Abs. 1; SGB X § 33 Abs. 1; SGB X § 41 Abs. 1 Nr. 3; SGB X § 41 Abs. 2; GG Art. 1 Abs. 1; GG Art. 2 Abs. 1;

Tatbestand