OLG Oldenburg - Beschluß vom 29.03.1993
Ss 91/93
Normen:
BKatV § 2 Abs. 1 ; StPO § 265 ; StVG § 25 ;
Fundstellen:
NJW 1993, 3213 (Ls)
NJW 1993, 3213
NZV 1993, 278
VRS 85, 294

OLG Oldenburg - Beschluß vom 29.03.1993 (Ss 91/93) - DRsp Nr. 1994/13081

OLG Oldenburg, Beschluß vom 29.03.1993 - Aktenzeichen Ss 91/93

DRsp Nr. 1994/13081

1. Will der Tatrichter in einem Bußgeldverfahren abweichend von seiner vor der Hauptverhandlung erklärten Einschätzung ein Fahrverbot verhängen, so ist er grundsätzlich verpflichtet, den Verteidiger auf diese Möglichkeit hinzuweisen. Zwar enthalten weder die StPO noch das OWiG eine entsprechende Vorschrift, insbesondere ist § 265 StPO nicht einschlägig, dies folgt jedoch aus dem Grundsatz des fairen Verfahrens. 2. Bei Regelverstößen gemäß § 21 BKatV kann der Tatrichter nur bei außergewöhnlicher Härte der Anordnung von der Festsetzung eines Fahrverbotes absehen.

Normenkette:

BKatV § 2 Abs. 1 ; StPO § 265 ; StVG § 25 ;

Hinweise:

S.a. - BGHSt 29, 274 (zur Hinweispflicht bei Verlängerung eines Fahrverbots) auch in ZfS 1980, 252 = MDR 1980, 865 = NJW 1980, 2479 = VerkMitt 1980, Nr. 117 = VRS 59, 128 und - BGHSt 36, 210 (zum fairen Verhalten bei Zusicherung einer bestimmten Strafe durch den Strafkammervorsitzenden) auch in JZ 89, 1016 = MDR 1989, 838 = NJW 1989, 2270 = NStZ 1989, 438 = VRS 77, 208 = Strafverteidiger 1989, 336 sowie - des Senats v. 02.12.92 in ZfS 1993, 140 m.w.H. im dortigen Hinweis der Schriftleitung - auch auf die Entscheidungen BGHSt 38, 125 und 231.

Fundstellen
NJW 1993, 3213 (Ls)
NJW 1993, 3213
NZV 1993, 278
VRS 85, 294