BSG - Urteil vom 14.07.2022
B 3 KR 1/22 R
Normen:
SGB V § 2 Abs. 2 S. 1; SGB V § 37 Abs. 2 S. 1 Hs. 1 und S. 3; SGB V § 37 Abs. 4; SGB V a.F. § 132a Abs. 2 S. 1 und S. 6; SGB V § 132a Abs. 4 S. 1; SGB XI § 71 Abs. 2; SGB XI § 82 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 und S. 2-3; HKP-RL § 1 Abs. 7 S. 3 Alt. 2; HKP-RL § 6 Abs. 6 S. 1; GG Art. 12 Abs. 1;
Vorinstanzen:
LSG Baden-Württemberg, vom 18.08.2021 - Vorinstanzaktenzeichen L 5 KR 2097/20
SG Stuttgart, vom 02.06.2020 - Vorinstanzaktenzeichen S 18 KR 4297/16

Versorgung mit häuslicher Krankenpflege in der gesetzlichen KrankenversicherungAnforderungen an die Wirksamkeit eines Schiedsspruchs beim Fehlen eines Vertrages über Einzelheiten, Preise und Abrechnung im Zeitpunkt der LeistungserbringungAnforderungen an die Übernahme von Vergütungsansprüchen für den zusätzlichen Bedienungs- und Überwachungsaufwand einer Rund-um-die-Uhr-Beatmung in einer vollstationären Pflegeeinrichtung

BSG, Urteil vom 14.07.2022 - Aktenzeichen B 3 KR 1/22 R

DRsp Nr. 2022/14561

Versorgung mit häuslicher Krankenpflege in der gesetzlichen Krankenversicherung Anforderungen an die Wirksamkeit eines Schiedsspruchs beim Fehlen eines Vertrages über Einzelheiten, Preise und Abrechnung im Zeitpunkt der Leistungserbringung Anforderungen an die Übernahme von Vergütungsansprüchen für den zusätzlichen Bedienungs- und Überwachungsaufwand einer Rund-um-die-Uhr-Beatmung in einer vollstationären Pflegeeinrichtung

Liegt der Erbringung häuslicher Krankenpflege im Kostenerstattungssystem (noch) kein Vertrag zu Grunde, kann ein Schiedsspruch rückwirkend die im Einzelfall notwendigen Vertragsparameter für einen aus Vertrauensschutzgründen dem Grunde nach erworbenen Vergütungsanspruch ersetzen.

Auf die Revision der Beklagten wird das Urteil des Landessozialgerichts Baden-Württemberg vom 18. August 2021 aufgehoben sowie das Urteil des Sozialgerichts Stuttgart vom 2. Juni 2020 geändert und die Klage insgesamt mit der Maßgabe abgewiesen, dass durch den Schiedsspruch vom 5. April 2016 ein zu entrichtender Vergütungsbetrag nicht festzulegen war.

Die Klägerin trägt die Kosten des Verfahrens in allen Rechtszügen.

Normenkette:

SGB V § 2 Abs. 2 S. 1; SGB V § 37 Abs. 2 S. 1 Hs. 1 und S. 3; SGB V § 37 Abs. 4; SGB V a.F. § 132a Abs. 2 S. 1 und S. 6; SGB V § 132a Abs. 4 S. 1; SGB XI § 71 Abs. 2; SGB XI § 82 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 und S. 2-3; HKP-RL § 1 Abs. 7 S. 3 Alt. 2;