BSG - Urteil vom 26.04.2022
B 1 KR 15/21 R
Normen:
SGB V § 12 Abs. 1; SGB V § 39 Abs. 1 S. 2; SGB V § 107 Abs. 1 Nr. 2 -3; SGB V § 108 Nr. 2; SGB V § 109 Abs. 1 S. 2 Hs. 2; SGB V § 109 Abs. 3 S. 1 Nr. 1 und Nr. 3; SGB V § 109 Abs. 4 S. 2-3; SGB V § 110 Abs. 1 S. 1; KHEntgG § 1 Abs. 1; KHEntgG § 2 Abs. 1 S. 1; KHEntgG § 2 Abs. 2 S. 1 und S. 2 Nr. 2 und S. 3 Nr. 1; KHEntgG § 3; KHEntgG § 7 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 und S. 2; KHEntgG § 8 Abs. 1 S. 4 Nr. 1; KHEntgG § 9 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; KHG § 1 Abs. 1; KHG § 6 Abs. 1; KHG § 8 Abs. 1 S. 3; KHG § 9; KHG § 17b Abs. 1 S. 1 und S. 10-11;
Fundstellen:
BSGE 134, 132
Vorinstanzen:
LSG Baden-Württemberg, vom 11.12.2019 - Vorinstanzaktenzeichen L 5 KR 1936/17
SG Stuttgart, vom 31.03.2017 - Vorinstanzaktenzeichen S 4 KR 170/15

Vergütung stationärer Krankenhausbehandlungen in der gesetzlichen KrankenversicherungKeine Abrechnung strahlentherapeutischer Leistungen Dritter gemäß § 2 Abs. 2 Satz 2 Nr. 2 KHEntgG - hier einer vertragsärztlich zugelassenen Gemeinschaftspraxis für Strahlentherapie

BSG, Urteil vom 26.04.2022 - Aktenzeichen B 1 KR 15/21 R

DRsp Nr. 2022/10156

Vergütung stationärer Krankenhausbehandlungen in der gesetzlichen Krankenversicherung Keine Abrechnung strahlentherapeutischer Leistungen Dritter gemäß § 2 Abs. 2 Satz 2 Nr. 2 KHEntgG – hier einer vertragsärztlich zugelassenen Gemeinschaftspraxis für Strahlentherapie

1. Die Zurechnung der vom Krankenhaus veranlassten Leistungen eines Dritten zu den allgemeinen Krankenhausleistungen erlaubt es nicht, dass das Krankenhaus wesentliche der vom Versorgungsauftrag umfassten Leistungen regelmäßig und planvoll auf Dritte auslagert, die nicht in seine Organisation eingegliedert sind. 2. Für die im Versorgungsauftrag ausgewiesenen Bereiche wie Fachabteilungen, Zentren, Fachprogramme et cetera hat das Krankenhaus die räumliche, apparative und personelle Ausstattung zur Erbringung der wesentlichen Leistungen selbst vorzuhalten.

Eine die eigene Leistungsfähigkeit des Krankenhauses ersetzende, regelmäßige und planvolle Einbeziehung Dritter in die Erbringung wesentlicher allgemeiner Krankenhausleistungen ist von der Vorschrift des § 2 Abs. 2 Satz 2 Nr. 2 KHEntgG nicht gedeckt – hier im Falle der Erbringung von Strahlentherapieleistungen für stationär behandelte Patienten durch eine vertragsärztlich zugelassene Gemeinschaftspraxis für Strahlentherapie auf der Grundlage eines Kooperationsvertrages.