LSG Sachsen-Anhalt - Urteil vom 22.04.2021
L 6 KR 46/18
Normen:
SGB V § 2 Abs. 1 S. 3; SGB V § 2 Abs. 1a; SGB V a.F. § 137c Abs. 1 S. 2; SGB V a.F. § 137c Abs. 2 S. 2; KHEntgG § 11;
Vorinstanzen:
SG Magdeburg, vom 06.03.2018 - Vorinstanzaktenzeichen S 15 KR 443/15

Vergütung stationärer Krankenhausbehandlungen in der gesetzlichen KrankenversicherungAnforderungen an die Notwendigkeit der stationären Versorgung in klinische Studien einbezogener Patienten

LSG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 22.04.2021 - Aktenzeichen L 6 KR 46/18

DRsp Nr. 2022/1256

Vergütung stationärer Krankenhausbehandlungen in der gesetzlichen Krankenversicherung Anforderungen an die Notwendigkeit der stationären Versorgung in klinische Studien einbezogener Patienten

1. § 137c Abs 2 S 2 SGB V (in der Fassung bis 31.12.2011) begründete die Möglichkeit, dass die KKn die notwendige stationäre Versorgung der in Studien einbezogenen versicherten Patienten mit den Krankenhausentgelten vergüten, wenn die Studienteilnahme der Verwirklichung der Ziele der Krankenbehandlung (§ 27 SGB V) dient und solange der Patient notwendig stationär versorgt werden muss (Anschluss an BSG vom 17.12.2013 - B 1 KR 70/12 R = BSGE 115, 95 = SozR 4-2500 § 2 Nr 4).2. Dies setzt nicht nur voraus, dass die Durchführung der Studie allein stationär erfolgen muss, sondern auch, dass der Patient ohne die Studienintegration stationär behandlungsbedürftig iSv § 39 SGB V gewesen ist (hier abgelehnt wegen möglicher ambulanter Standardtherapie).

Tenor

Die Berufung wird zurückgewiesen.

Die Klägerin trägt auch die Kosten des Berufungsverfahrens.

Die Revision wird zugelassen.

Der Streitwert für das Berufungsverfahren wird auf 56.642,25 € festgesetzt.

Normenkette:

SGB V § 2 Abs. 1 S. 3; SGB V § 2 Abs. 1a; SGB V a.F. § 137c Abs. 1 S. 2; SGB V a.F. § 137c Abs. 2 S. 2; KHEntgG § 11;

Tatbestand