LSG Berlin-Brandenburg - Urteil vom 19.02.2014
L 7 KA 10/11
Normen:
GG Art. 3 Abs. 1; SGB I § 37 S. 1; SGB X § 44 Abs. 2; SGB X § 45 Abs. 1; SGB X § 45 Abs. 2 S. 1 und S. 3; SGB X § 45 Abs. 4 S. 1; SGB X § 48 Abs. 1; SGB X § 48 Abs. 2; SGB X § 48 Abs. 3 S. 1; SGB X § 50 Abs. 1 S. 1; SGB V § 106a Abs. 2 S. 1; SGB V § 106a Abs. 5; SGB V § 106a Abs. 6; SGB V § 85 Abs. 4 S. 2 und S. 4; SGB V § 85 Abs. 4a S. 1 Halbs. 2; SGB V § 87 Abs. 1 S. 1;
Vorinstanzen:
SG Berlin, vom 10.11.2010 - Vorinstanzaktenzeichen S 79 KA 217/06

Vergütung probatorischer Sitzungen von Vertragspsychotherapeuten; Berichtigung fehlerhafter Honorarbescheide im Rahmen des Zugunstenverfahrens; Angemessenheit der Höhe der Vergütung für zeitgebundene und genehmigungspflichtige Leistungen; Verfassungsmäßigkeit der Begrenzung der Punktwertstützung

LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 19.02.2014 - Aktenzeichen L 7 KA 10/11

DRsp Nr. 2014/9585

Vergütung probatorischer Sitzungen von Vertragspsychotherapeuten; Berichtigung fehlerhafter Honorarbescheide im Rahmen des Zugunstenverfahrens; Angemessenheit der Höhe der Vergütung für zeitgebundene und genehmigungspflichtige Leistungen; Verfassungsmäßigkeit der Begrenzung der Punktwertstützung

1. Fehler eines Verwaltungsaktes, deren isolierte Korrektur gemäß § 45 SGB X ausgeschlossen ist, können gleichwohl im Rahmen des Zugunstenverfahrens (§ 44 SGB X) berichtigt werden. 2. Probatorische Leistungen müssen mir einem arithmetisch gemittelten Punktwert von mindestens 2,56 Ct vergütet werden. Die Bildung eines nach den Leistungsanteilen im Primär- und Ersatzkassenbereich gewichteten Mittelwerts ist nicht zulässig.

Auf die Berufung des Klägers wird das Urteil des Sozialgerichts Berlin vom 10. November 2010 geändert.

Die Bescheide der Beklagten vom 19. September 2005 in der Gestalt des Widerspruchsbescheids vom 25. April 2006 werden aufgehoben.

Der Honorarbescheid vom 22. September 2003 (Quartal I/03) in der Gestalt des Bescheids vom 8. September 2005, des Widerspruchsbescheids vom 25. April 2006 und des Bescheids vom 16. Dezember 2009 wird geändert. Die Beklagte wird verpflichtet, die probatorischen Sitzungen des Klägers in diesem Quartal im Primärkassenbereich zu einem um 0,1486 Ct höheren Punktwert zu vergüten.