LAG Düsseldorf - Urteil vom 14.07.2005
11 Sa 586/05
Normen:
GG Art. 9 Abs. 3 Satz 1 ; BGB § 133 § 157 ; TVG § 2 Nr. 2 Satz 1 ; TVG § 3 (Lohnabkommen 2004) ; TVG § 4 (Lohnabkommen 2004) ; TVG § 5 (Lohnabkommen 2004) ; Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung 2004 in der Metall- und Elektroindustrie Nordrhein-Westfalen § 6 ;
Fundstellen:
AuR 2005, 466
NZA-RR 2005, 644
Vorinstanzen:
ArbG Wuppertal, vom 03.03.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 8 Ca 5683/04

Tarifbindung bei normativer Rückwirkung eines firmenbezogenen Sanierungstarifvertrages - Rückwirkung aufgrund arbeitsvertraglicher Gleichstellungsabrede

LAG Düsseldorf, Urteil vom 14.07.2005 - Aktenzeichen 11 Sa 586/05

DRsp Nr. 2005/17959

Tarifbindung bei normativer Rückwirkung eines firmenbezogenen Sanierungstarifvertrages - Rückwirkung aufgrund arbeitsvertraglicher Gleichstellungsabrede

»1. Die normative Rückwirkung eines firmenbezogenen Sanierungstarifvertrages, mit dem (auch bezogen auf ein zum Zeitpunkt des Abschlusses eines solchen Tarifvertrages bereits beendetes Arbeitsverhältnis) für die Vergangenheit eine vorherige, in einem Verbandstarifvertrag vereinbarte Tairflohnerhöhung, beseitigt werden soll, setzt sowohl im Zeitpunkt seines - rückwirkenden - Inkrafttretens als auch im Zeitpunkt des Abschlusses beiderseitige Tarifbindung voraus (anders BAG 06.08.2002 - 1 AZR 247/01 - AP § 112 BetrVG 1972 Nr. 154 für rückwirkende Tariflohnerhöhung).2. Allerdings kann sich im Wege der Auslegung (§§ 133, 157 BGB) einer arbeitsvertraglich vereinbarten sog. Gleichstellungsabrede eine derartige Rückwirkung eines firmenbezogenen Sanierungstarifvertrages zu Lasten eines bereits im Zeitpunkt seines Abschlusses ausgeschiedenen Arbeitnehmers ergeben.«

Normenkette:

GG Art. 9 Abs. 3 Satz 1 ; BGB § 133 § 157 ; TVG § 2 Nr. 2 Satz 1 ; TVG § 3 (Lohnabkommen 2004) ; TVG § 4 (Lohnabkommen 2004) ; TVG § 5 (Lohnabkommen 2004) ; Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung 2004 in der Metall- und Elektroindustrie Nordrhein-Westfalen § 6 ;

Tatbestand: