BAG - Urteil vom 11.07.1995
3 AZR 154/95
Normen:
BGB § 242, §§ 134, 613a, 164 ; DDR: AGB (1990) § 59a; GPH-TV II (Tarifvertrag über die Milderung wirtschaftlicher Nachteile im Zusammenhang mit der Privatisierung vom 14. August 1991) §§ 2, 3; TVG § 1, § 4 (Tarifverträge: Einzelhandel);
Fundstellen:
AP Nr. 56 zu § 1 TVG
BB 1995, 2657
DB 1996, 229
DRsp VI(602)112a-b
EzA § 613a BGB Nr. 130
NZA 1996, 207
RAnB 1996, 128 (Ls)
AuA 1996, 167
Vorinstanzen:
LAG Thüringen - Urteil vom 06. September 1994 - 7/5 Sa 441/93 ,
ArbG Jena - Urteil vom 18. Februar 1993 - 2 Ca 227/92 a,

Rubrik: Arbeits- und Sozialrecht

BAG, Urteil vom 11.07.1995 - Aktenzeichen 3 AZR 154/95

DRsp Nr. 1996/184

Rubrik: Arbeits- und Sozialrecht

»1. Nach §§ 2, 3 GPH-TV II steht Arbeitnehmern ein Abfindungsanspruch zu, die einvernehmlich durch Aufhebungsvertrag auf Veranlassung des Arbeitgebers aus dem Arbeitsverhältnis ausgeschieden sind. Ist der Aufhebungsvertrag wegen Umgehung des § 613 a Abs. 1 BGB nach § 134 BGB nichtig, besteht der Anspruch nicht. 2. Ein Betriebsveräußerer, der mit dem Aufhebungsvertrag lediglich die Beseitigung der Kontinuität des Arbeitsverhältnisses bei gleichzeitigem Erhalt des Arbeitsplatzes bezweckt, kann sich zur Abwehr des für den Verlust des Arbeitsplatzes eingeräumten Abfindungsanspruchs aus §§ 2, 3 GPH-TV II auf die Nichtigkeit des Aufhebungsvertrags nach §§ 613 a, 134 BGB berufen. Hierin liegt keine unzulässige Rechtsausübung (§ 242 BGB).«

Normenkette:

BGB § 242, §§ 134, 613a, 164 ; DDR: AGB (1990) § 59a; GPH-TV II (Tarifvertrag über die Milderung wirtschaftlicher Nachteile im Zusammenhang mit der Privatisierung vom 14. August 1991) §§ 2, 3; TVG § 1, § 4 (Tarifverträge: Einzelhandel);

Tatbestand: