BSG - Urteil vom 21.06.1995
6 RKa 54/94
Normen:
SGB V § 106 Abs. 5 S. 1 ; SGB X § 40 Abs. 1 § 41 Abs. 1 Nr. 1 ;
Fundstellen:
BSGE 76, 149
DRsp VII(700)48c-d
NVwZ 1996, 1248
SozR 3-2500 § 106 Nr. 28
Vorinstanzen:
LSG Bayern, vom 22.06.1994
SG München, vom 29.10.1991

Rechtswidrigkeit von Honorarkürzungsbescheiden

BSG, Urteil vom 21.06.1995 - Aktenzeichen 6 RKa 54/94

DRsp Nr. 1996/19853

Rechtswidrigkeit von Honorarkürzungsbescheiden

Ein Honorarkürzungsbescheid ist rechtswidrig, wenn der für die Wirtschaftlichkeitsprüfung nach § 106 Abs. 5 S. 1 SGB V erforderliche Prüfantrag fehlt. Durch nachträgliche Antragstellung kann der Verfahrensmangel jedoch auch noch während eines anschließenden Gerichtsverfahrens geheilt werden. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

SGB V § 106 Abs. 5 S. 1 ; SGB X § 40 Abs. 1 § 41 Abs. 1 Nr. 1 ;

Gründe:

Die bei der beigeladenen Kassenärztlichen Vereinigung (KÄV) errichteten Prüfungseinrichtungen kürzten die Honorarforderung des als Allgemeinarzt zugelassenen Klägers für die Behandlung von Primärkassenpatienten im Quartal IV/1988 wegen Unwirtschaftlichkeit der Behandlungsweise um 6.893,91 DM (Bescheide des Prüfungsausschusses vom 24. April 1989 und 6. September 1989 sowie des beklagten Beschwerdeausschusses vom 27. Juni 1990). Das dagegen angerufene Sozialgericht (SG) hat die Kürzungsbescheide aufgehoben, weil eine Wirtschaftlichkeitsprüfung seit dem Inkrafttreten des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (SGB V) am 1. Januar 1989 nur noch auf Antrag der KÄV oder einer Krankenkasse zulässig gewesen sei und ein Prüfantrag für das Quartal IV/1988 nicht vorgelegen habe (Urteil vom 29. Oktober 1991).