BSG - Urteil vom 27.04.2021
B 12 R 18/19 R
Normen:
SGB IV § 22 Abs. 1 S. 1; SGB IV § 28d S. 1-2; SGB IV § 28e Abs. 1 S. 1; SGB IV § 28f Abs. 2 S. 1-3 und S. 5; SGB IV § 28p Abs. 1 S. 1 und S. 5; SGB III § 342; SGB V § 226 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; SGB VI § 162 Nr. 1; SGB X § 20; SGB XI § 57 Abs. 1 S. 1; AÜG § 1 Abs. 1 S. 1; AÜG § 9 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 2; AÜG § 10 Abs. 4 S. 1-2 und S. 4; AÜG § 12 Abs. 1 S. 3; AÜG § 13; BGB § 305 Abs. 1 S. 1 und S. 3; BGB § 307 Abs. 1 S. 2; RL 2008/104/EG Art. 4 Abs. 1; SGG § 103;
Fundstellen:
NZS 2022, 196
Vorinstanzen:
LSG Nordrhein-Westfalen, vom 29.05.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 8 R 758/17
SG Detmold, vom 20.10.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 22 R 564/15

Rechtmäßigkeit der Beitragsbemessung für Leiharbeitnehmer nach dem equal-pay-GebotKeine Rechtfertigung einer geringeren Vergütung durch die Bezugnahme auf die Tarifverträge zwischen der Tarifgemeinschaft Christliche Gewerkschaften Zeitarbeit und Personalserviceagenturen (CGZP) und dem Arbeitgeberverband Mittelständischer Personaldienstleister e.V. (AMP) oder die Anwendung eines mehrgliedrigen Tarifwerks zwischen christlichen Einzelgewerkschaften und dem AMP

BSG, Urteil vom 27.04.2021 - Aktenzeichen B 12 R 18/19 R

DRsp Nr. 2021/15738

Rechtmäßigkeit der Beitragsbemessung für Leiharbeitnehmer nach dem "equal-pay"-Gebot Keine Rechtfertigung einer geringeren Vergütung durch die Bezugnahme auf die Tarifverträge zwischen der Tarifgemeinschaft Christliche Gewerkschaften Zeitarbeit und Personalserviceagenturen (CGZP) und dem Arbeitgeberverband Mittelständischer Personaldienstleister e.V. (AMP) oder die Anwendung eines mehrgliedrigen Tarifwerks zwischen christlichen Einzelgewerkschaften und dem AMP

1. Die Bezugnahme auf einen mehrgliedrigen Tarifvertrag christlicher Einzelgewerkschaften ohne Kollisionsregel ist im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung unwirksam, so dass sich die für einen Leiharbeitnehmer zu zahlenden Sozialversicherungsbeiträge nach dem Equal-Pay-Lohn eines vergleichbaren Arbeitnehmers im Entleihunternehmen bemessen, ohne dass sich der Verleiher auf Vertrauensschutz berufen kann. 2. Erfordert die Feststellung des exakten personenbezogenen Vergleichslohns innerhalb einer engen Vergleichslohnspanne einen unverhältnismäßigen Verwaltungsaufwand, darf die Prüfbehörde einen Mittelwert schätzen.