BAG - Beschluß vom 02.04.1996
1 ABR 47/95
Normen:
ArbGG § 92 Abs. 1, § 72 Abs. 2 Nr. 1 ; BetrVG § 87 Abs. 1 Nr. 6, 7 ; EG-Bildschirmrichtlinie Art. 7, 8, 9; EG-Rahmenrichtlinie Arbeitsschutz Art. 11, 16; EWGV Art. 177 Abs. 3, Art. 189 Abs. 3 ; GewO § 120a;
Fundstellen:
AuA 1997, 134
AuA 1997, 72
AuA 1997, 97
BB 1996, 1620
BB 1996, 959, 1620
BB 1996, 959
CR 1996, 604
DB 1996, 786, 1725
MDR 1996, 1156
NZA 1996, 998
Vorinstanzen:
ArbG Stuttgart, vom 31.01.1995 - Vorinstanzaktenzeichen 4 BV 227/94
LAG Baden-Württemberg, vom 20.09.1995 - Vorinstanzaktenzeichen 3 TaBV 1/95

Mitbestimmung bei Bildschirmarbeit

BAG, Beschluß vom 02.04.1996 - Aktenzeichen 1 ABR 47/95

DRsp Nr. 1996/28703

Mitbestimmung bei Bildschirmarbeit

»1. Der Betriebsrat kann aufgrund seines Mitbestimmungsrechts nach § 87 Abs. 1 Nr. 7 BetrVG i.V.m. § 120 a GewO und Art. 7 der EG-Bildschirmrichtlinie (90/270/EWG) betriebliche Regelungen über die Unterbrechung von Bildschirmarbeit durch andere Tätigkeiten oder Pausen verlangen. 2. Der Betriebsrat kann dagegen nicht durchsetzen, daß betriebliche Regelungen über Augenuntersuchungen der an Bildschirmen beschäftigten Arbeitnehmer getroffen werden. 3. Der Senat folgt der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs, wonach die Verpflichtung zur richtlinienkonformen Auslegung innerstaatlichen Rechts unabhängig davon besteht, ob der nationale Gesetzgeber zur Umsetzung der Richtlinie bereits tätig geworden ist oder nicht.«

Normenkette:

ArbGG § 92 Abs. 1, § 72 Abs. 2 Nr. 1 ; BetrVG § 87 Abs. 1 Nr. 6, 7 ; EG-Bildschirmrichtlinie Art. 7, 8, 9; EG-Rahmenrichtlinie Arbeitsschutz Art. 11, 16; EWGV Art. 177 Abs. 3, Art. 189 Abs. 3 ; GewO § 120a;

Gründe:

A.

Die Beteiligten streiten über das Bestehen von Mitbestimmungsrechten im Zusammenhang mit der Einrichtung von Bildschirmarbeitsplätzen und der Tätigkeit an diesen Arbeitsplätzen.