BSG - Urteil vom 19.09.2013
B 3 KR 34/12 R
Normen:
SGB V § 39 Abs. 1 S. 1; SGB V § 39 Abs. 1 S. 2; SGB V § 107 Abs. 1 Nr. 2; SGB V § 107 Abs. 1 Nr. 3; SGB V § 107 Abs. 1 Nr. 4; SGB V § 109 Abs. 4 S. 2; SGB V § 109 Abs. 4 S. 3 (F: 2002-04-23); KHEntgG § 7 Abs. 1 S. 1 (F: 2009-03-17); KHEntgG § 7 Abs. 2 (F: 2009-03-17); KHEntgG § 9 Abs. 1 S. 1 (F: 2009-03-17); KHG § 16; KHG § 17; KHG § 17b (F: 2009-03-17;
Fundstellen:
DB 2014, 7
Vorinstanzen:
LSG Hamburg, vom 01.11.2012 - Vorinstanzaktenzeichen L 1 KR 130/11
SG Hamburg, vom 01.09.2011 - Vorinstanzaktenzeichen S 35 KR 1313/10

Krankenversicherung - Krankenhausbehandlung - Abgrenzung nicht operativer vollstationärer von teilstationärer oder ambulanter Krankenhausbehandlung - Dauer - Umfang der Inanspruchnahme der Infrastruktur - stationäre Krankenhausbehandlung bei Entlassung vor Ablauf von 24 Stunden bei nicht zu beanstandender Aufnahmeentscheidung

BSG, Urteil vom 19.09.2013 - Aktenzeichen B 3 KR 34/12 R

DRsp Nr. 2014/562

Krankenversicherung - Krankenhausbehandlung - Abgrenzung nicht operativer vollstationärer von teilstationärer oder ambulanter Krankenhausbehandlung - Dauer - Umfang der Inanspruchnahme der Infrastruktur - stationäre Krankenhausbehandlung bei Entlassung vor Ablauf von 24 Stunden bei nicht zu beanstandender Aufnahmeentscheidung

1. Zur Abgrenzung nicht operativer vollstationärer von teilstationärer oder ambulanter Krankenhausbehandlung ist neben der geplanten Dauer des Krankenhausaufenthalts entscheidend, in welchem Umfang ein Versicherter die Infrastruktur des Krankenhauses in Anspruch nimmt - sog stationäre Eingliederung (Fortentwicklung von BSG vom 28.2.2007 - B 3 KR 17/06 R = SozR 4-2500 § 39 Nr 8). 2. Wird ein Versicherter, der nach der Entscheidung des Krankenhausarztes mindestens einen Tag und eine Nacht ununterbrochen im Krankenhaus versorgt werden soll, gleichwohl vor Ablauf von 24 Stunden in ambulante Weiterbehandlung entlassen, liegt eine stationäre Krankenhausbehandlung vor, wenn die Aufnahmeentscheidung nach dem verfügbaren Kenntnis- und Wissensstand des behandelnden Krankenhausarztes und nach medizinischen Standards nicht zu beanstanden war.

Die Revision der Beklagten gegen das Urteil des Landessozialgerichts Hamburg vom 1. November 2012 wird zurückgewiesen.

Die Beklagte trägt auch die Kosten des Revisionsverfahrens.