LSG Sachsen - Urteil vom 17.05.2016
8 SO 139/13
Normen:
SGB V § 109 Abs. 4 S. 3; SGB V § 16 Abs. 3a S. 2; BGB § 204 Abs. 1 Nr. 1; BGB § 204 Abs. 2 S. 1; SGB XII § 24 Abs. 1; SGB XII § 25; SGB V § 301 Abs. 1; SGB V § 39 Abs. 1 S. 2; SGB I § 45 Abs. 1; SGB XII § 48; SGB V § 5 Abs. 1 Nr. 13; SGB V § 5 Abs. 8a; SGB XII § 52 Abs. 3; SGB V § 52a; SGG § 75 Abs. 5; GG Art. 2 Abs. 2 S. 1;
Vorinstanzen:
SG Dresden, vom 18.10.2013 - Vorinstanzaktenzeichen S 19 SO 90/09

Keine Fälligkeit des Vergütungsanspruchs eines Krankenhauses vor Rechnungserteilung - Anforderungen an die Erteilung einer Rechnung; Auffangversicherung; inzidente Prüfung des Krankenversicherungsschutzes im Vergütungsrechtsstreit; Krankenhilfe; Krankenversicherung; missbräuchliche Leistungsinanspruchnahme; Nothilfe; Rückkehr ins Inland nach Auslandsaufenthalt; Sozialhilfe; Statusentscheidung; Vergütung für stationäre Krankenhausbehandlung; Verjährungsbeginn; Verjährungshemmung; Verurteilung der beigeladenen Krankenkasse

LSG Sachsen, Urteil vom 17.05.2016 - Aktenzeichen 8 SO 139/13

DRsp Nr. 2016/17383

Keine Fälligkeit des Vergütungsanspruchs eines Krankenhauses vor Rechnungserteilung - Anforderungen an die Erteilung einer Rechnung; Auffangversicherung; inzidente Prüfung des Krankenversicherungsschutzes im Vergütungsrechtsstreit; Krankenhilfe; Krankenversicherung; missbräuchliche Leistungsinanspruchnahme; Nothilfe; Rückkehr ins Inland nach Auslandsaufenthalt; Sozialhilfe; Statusentscheidung; Vergütung für stationäre Krankenhausbehandlung; Verjährungsbeginn; Verjährungshemmung; Verurteilung der beigeladenen Krankenkasse

1. Im Rahmen eines Vergütungsrechtsstreits zwischen Krankenhaus und Krankenkasse ist vom Gericht inzident zu prüfen, ob der behandelte Patient krankenversichert war (hier: nach § 5 Abs. 1 Nr. 13 SGB V). Einer vorherigen Klärung des Versicherungsverhältnisses durch eine Statusentscheidung der Krankenkasse gegenüber dem potentiell Versicherten bedarf es nicht. 2. Eine im Sinne des § 52a Satz 1 SGB V missbräuchliche Inanspruchnahme des Versicherungsschutzes nach § 5 Abs. 1 Nr. 13 SGB V kann nicht darin erblickt werden, dass ein mittelloser Deutscher mit einer schwerwiegenden, akut behandlungsbedürftigen Erkrankung nach Deutschland zurückkehrt, um diese Erkrankung dort behandeln zu lassen.