BAG - Urteil vom 12.07.1995
10 AZR 511/94
Normen:
BGB § 611 ; MuSchG (1986) § 3, § 6 ; TV-JSZ (Tarifvertrag über Jahressonderzahlung für die Textilindustrie Westfalens und des ehemaligen Regierungsbezirks Osnabrück vom 3. August 1990) § 3 Abs. 3;
Fundstellen:
AP Nr. 177 zu § 611 BGB
BB 1995, 2273
DB 1995, 2427
DRsp VI(608)230a
EzA § 611 BGB Nr. 129
NZA 1995, 1165
AuA 1996, 361
Vorinstanzen:
I. Arbeitsgericht Urteil vom 5. August 1993 Bielefeld - 3 Ca 1253/93 - II. Landesarbeitsgericht Urteil vom 11. Februar 1994 Hamm - 10 Sa 1554/93 -,

Jahressonderzahlung und Mutterschutzfristen

BAG, Urteil vom 12.07.1995 - Aktenzeichen 10 AZR 511/94

DRsp Nr. 1996/470

Jahressonderzahlung und Mutterschutzfristen

»Macht eine tarifliche Regelung den Anspruch auf eine Jahressonderzahlung davon abhängig, daß der Arbeitnehmer im Berechnungszeitraum mindestens 21 Tage tatsächlich gearbeitet hat, so gilt die Zeit der Beschäftigungsverbote während der Mutterschutzfristen nach den §§ 3 und 6 MuSchG nicht als Zeit einer tatsächlichen Arbeitsleistung. An seiner gegenteiligen Entscheidung vom 12. Mai 1993 (- 10 AZR 528/91 - AP Nr. 156 zu § 611 BGB Gratifikation) hält der Senat nicht fest.«

Normenkette:

BGB § 611 ; MuSchG (1986) § 3, § 6 ; TV-JSZ (Tarifvertrag über Jahressonderzahlung für die Textilindustrie Westfalens und des ehemaligen Regierungsbezirks Osnabrück vom 3. August 1990) § 3 Abs. 3;

Tatbestand:

Die Parteien streiten um eine tarifliche Jahressonderzahlung für das Jahr 1992.

Die Klägerin ist seit 1977 als Industriekauffrau bei der Beklagten zu einem Monatsgehalt von zuletzt 2.135, 57 DM und einer Zulage von 112, 64 DM beschäftigt. Auf das Arbeitsverhältnis finden kraft beiderseitiger Tarifbindung die Tarifverträge für die Textilindustrie Westfalens und des ehemaligen Regierungsbezirks Osnabrück Anwendung, u. a. der Tarifvertrag über Jahressonderzahlung vom 3. August 1990 (TV-JSZ).