BSG - Urteil vom 27.09.2022
B 7/14 AS 59/21 R
Normen:
SGG § 170 Abs. 2 S. 1; SGG § 202; ZPO § 239; ZPO § 246; SGG § 54 Abs. 1; SGG § 33 Abs. 1 S. 1; SGG § 155 Abs. 3; SGG § 155 Abs. 4; SGB II a.F. § 40 Abs. 1 S. 1 und S. 2 Nr. 3; SGB III § 330 Abs. 3 S. 1; SGB X § 48 Abs. 1 S. 1 und S. 2 Nr. 3; SGB X § 50; SGB II § 1 Abs. 1; SGB XII § 1 S. 1; SGB II § 19; SGB II §§ 7 ff.; SGB I § 59 S. 2; SGB II § 11b Abs. 2 S. 1 und S. 3; SGB II § 11a; SGB II a.F. § 11 Abs. 1 S. 1; EStG § 3 Nr. 26a;
Vorinstanzen:
LSG Sachsen, vom 01.03.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 7 AS 254/17
SG Dresden, vom 27.01.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 21 AS 3685/14

Erstattung von ALG II aufgrund eines angerechneten FreibetragesEntscheidung im Berufungsverfahren durch einen Einzelrichter bei grundsätzlicher Bedeutung der AngelegenheitRückforderung von überzahlten Leistungen gemäß dem SGB IIBeteiligtenwechsel im Gerichtsverfahren aufgrund Versterbens einer ParteiErlöschen eines höchstpersönlichen Anspruchs im TodesfallBerücksichtigung von Einkommen aus ehrenamtlicher Tätigkeit bei Bezug von ALG II

BSG, Urteil vom 27.09.2022 - Aktenzeichen B 7/14 AS 59/21 R

DRsp Nr. 2023/4019

Erstattung von ALG II aufgrund eines angerechneten Freibetrages Entscheidung im Berufungsverfahren durch einen Einzelrichter bei grundsätzlicher Bedeutung der Angelegenheit Rückforderung von überzahlten Leistungen gemäß dem SGB II Beteiligtenwechsel im Gerichtsverfahren aufgrund Versterbens einer Partei Erlöschen eines höchstpersönlichen Anspruchs im Todesfall Berücksichtigung von Einkommen aus ehrenamtlicher Tätigkeit bei Bezug von ALG II

Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II sind als höchstpersönliche Ansprüche grundsätzlich nicht vererblich.

Absetzbeträge gemäß § 11b Abs. 2 SGB II können nicht bei Ausübung mehrerer Tätigkeiten mehrfach voll ausgeschöpft werden. Für ehrenamtliche Tätigkeiten ist zudem ohnehin ein höherer Freibetrag vorgesehen. Leistungen gemäß dem SGB II können als höchstpersönliche Ansprüche nach dem Tod des Leistungsempfängers durch den Erben grundsätzlich nicht mehr geltend gemacht werden. Eine Ausnahme kann dann bestehen, wenn der Erbe mit dem Leistungsempfänger in einer Bedarfsgemeinschaft gelebt hat. Bei Überzahlungen ist der Erbe aber zur Erstattung verpflichtet.

Auf die Revision des Beklagten wird das Urteil des Sächsischen Landessozialgerichts vom 1. März 2021 aufgehoben und die Berufung gegen das Urteil des Sozialgerichts Dresden vom 27. Januar 2017 zurückgewiesen.