LSG Baden-Württemberg - Urteil vom 15.05.2012
L 11 KR 5817/10
Normen:
GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 2 Abs. 2 S. 1; GG Art. 20 Abs. 1; SGB V § 12 Abs. 1 S. 2; SGB V § 13 Abs. 3 S. 1 Alt. 1; SGB V § 13 Abs. 3 S. 1 Alt. 2; SGB V § 135 Abs. 1 S. 1; SGB V § 2 Abs. 1 S. 3; SGB V § 2 Abs. 1a; SGB V § 27 Abs. 1 S. 1; SGB V § 27 Abs. 1 S. 2 Nr. 1; SGB V § 92 Abs. 1 S. 1; SGB V § 92 Abs. 1 S. 2 Nr. 1; SGB V § 92 Abs. 1 S. 2 Nr. 5;
Vorinstanzen:
SG Stuttgart, vom 22.11.2010 - Vorinstanzaktenzeichen S 8 KR 1573/07

Erstattung der Kosten einer Photodynamischen Therapie mit dem Arzneimittel Visudyne bei singulärem symptomatischem Aderhauthämangiom durch die gesetzliche Krankenversicherung

LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 15.05.2012 - Aktenzeichen L 11 KR 5817/10

DRsp Nr. 2012/15126

Erstattung der Kosten einer Photodynamischen Therapie mit dem Arzneimittel Visudyne bei singulärem symptomatischem Aderhauthämangiom durch die gesetzliche Krankenversicherung

Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung haben keinen Anspruch auf Kostenübernahme für die Behandlung einer Gefäßgeschwulst der Aderhaut (singuläres symptomatisches Aderhauthämangiom) mittels einer Photodynamischen Therapie (PDT) unter Verwendung des Medimaments Visudyne (Verteporfin).

1. Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung haben keinen Anspruch auf Kostenübernahme für die Behandlung einer Gefäßgeschwulst der Aderhaut (singuläres symptomatisches Aderhauthämangiom) mittels einer Photodynamischen Therapie (PDT) unter Verwendung des Medikaments Visudyne (Verteporfin). 2. Auch mittels einer grundrechtsorientierten Auslegung der Regelungen des SGB V kann vorliegend nicht auf das Erfordernis einer positiven Empfehlung des GBA nach § 135 SGB V verzichtet werden. Denn eine derartige verfassungskonforme Auslegung setzt u.a. voraus, dass eine lebensbedrohliche oder regelmäßig tödlich verlaufende oder eine zumindest wertungsmäßig damit vergleichbare Erkrankung vorliegt. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Die Berufung der Klägerin gegen das Urteil des Sozialgerichts Stuttgart vom 22.11.2010 wird zurückgewiesen.