BSG - Urteil vom 18.04.2000
B 2 U 19/99 R
Normen:
SGB I § 39 Abs. 1 S. 1, § 39 Abs. 1 S. 2; SGB VII § 76 Abs. 1 S. 1; SGB X § 35 Abs. 1 S. 3, § 41 Abs. 1 Nr. 2, § 41 Abs. 2 ; SGG § 54 Abs. 2 S. 2;
Fundstellen:
DB 2000 Beil. 16, 16
Vorinstanzen:
LSG Essen - L 15 U 214/98 - 16.02.1999,
SG Gelsenkirchen, vom 17.08.1998 - Vorinstanzaktenzeichen S 10 U 238/97

Ermessensausübung im sozialrechtlichen Verwaltungsverfahren

BSG, Urteil vom 18.04.2000 - Aktenzeichen B 2 U 19/99 R

DRsp Nr. 2000/7963

Ermessensausübung im sozialrechtlichen Verwaltungsverfahren

1. Die Begründung eines schriftlichen Verwaltungsaktes, der eine Ermessensentscheidung zum Inhalt hat, muß auch die Gesichtspunkte erkennen lassen, von denen die Behörde bei der Ausübung ihres Ermessens ausgegangen ist. Ist die Begründung unterblieben, darf sie mit heilender Wirkung nur bis zum Abschluß des Vorverfahrens oder, falls ein solches nicht stattfindet, bis zur Erhebung der Klage nachgeholt werden. Werden später im Gerichtsverfahren Ermessenserwägungen mitgeteilt, die bei Erlaß des Bescheides oder Widerspruchsbescheides angestellt worden sind, dürfen sie nicht berücksichtigt werden. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

SGB I § 39 Abs. 1 S. 1, § 39 Abs. 1 S. 2; SGB VII § 76 Abs. 1 S. 1; SGB X § 35 Abs. 1 S. 3, § 41 Abs. 1 Nr. 2, § 41 Abs. 2 ; SGG § 54 Abs. 2 S. 2;

Gründe:

I

Streitig ist, ob der Kläger die Neubescheidung seines Antrags auf Abfindung seiner Verletztenrente verlangen kann.