BGH - Urteil vom 29.01.2008
VI ZR 70/07
Normen:
SGB VII § 110 ;
Fundstellen:
BGHReport 2008, 585
BGHZ 175, 153
MDR 2008, 564
NJW 2008, 2033
NZBau 2008, 441
NZV 2008, 397
VRS 114, 219
VersR 2008, 659
ZfBR 2008, 1313
zfs 2008, 323
Vorinstanzen:
OLG Karlsruhe, vom 14.02.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 7 U 135/06
LG Heidelberg, vom 12.05.2006 - Vorinstanzaktenzeichen 1 O 102/05

Darlegungs- und Beweislast bei Rückgriff des Sozialversicherungsträgers

BGH, Urteil vom 29.01.2008 - Aktenzeichen VI ZR 70/07

DRsp Nr. 2008/5167

Darlegungs- und Beweislast bei Rückgriff des Sozialversicherungsträgers

»Bei einem Rückgriff gemäß § 110 SGB VII trägt der Sozialversicherungsträger die Darlegungs- und Beweislast hinsichtlich der Höhe des fiktiven zivilrechtlichen Schadensersatzanspruchs des Geschädigten gegen den nach §§ 104 ff. SGB VII haftungsprivilegierten Schädiger.«

Normenkette:

SGB VII § 110 ;

Tatbestand:

Die klagende Berufsgenossenschaft nimmt den Beklagten wegen eines Arbeitsunfalls ihres Versicherten gemäß § 110 SGB VII in Anspruch.

Der bei dem Beklagten beschäftigte Versicherte stürzte am 27. April 1999 aus einer Höhe von 5,5 m von einem Gerüst in eine Baugrube und verletzte sich schwer. Aus Anlass dieses Unfalls erbrachte die Klägerin Leistungen, von denen sie 36.577,03 EUR von dem Beklagten ersetzt verlangt. Die Parteien sind sich einig, dass die grundsätzlichen Voraussetzungen für einen Anspruch nach § 110 SGB VII wegen einer groben Fahrlässigkeit auf Beklagtenseite vorliegen.