BAG - Urteil vom 19.02.2008
1 AZR 1004/06
Normen:
BetrVG § 112 Abs. 1 S. 2 § 75 Abs. 1 S. 1 ; GG Art. 3 Abs. 1 ; BGB § 623 § 125 S. 1 § 126a Abs. 1 § 242 § 139 § 286 Abs. 1, 2 Nr. 1 § 288 Abs. 1 S. 1, 2 ; ZPO § 551 Abs. 3 S. 1 Nr. 2 lit. a § 92 Abs. 2 Nr. 1 ; ArbGG § 72 Abs. 5 ;
Fundstellen:
AP Nr. 191 zu § 112 BetrVG 1972
ArbRB 2008, 239
BAGE 125, 366
BB 2008, 1793
DB 2008, 1384
MDR 2008, 862
NZA 2008, 719
ZIP 2008, 1087
ZInsO 2008, 1159
Vorinstanzen:
LAG Baden-Württemberg, vom 25.10.2006 - Vorinstanzaktenzeichen 12 Sa 11/06
ArbG Karlsruhe, vom 20.01.2006 - Vorinstanzaktenzeichen 7 Ca 479/05

Betriebsverfassungsrecht; Gleichbehandlung - Stichtagsregelung in Sozialplänen; betriebsverfassungsrechtlicher Gleichbehandlungsgrundsatz; Ablösungsprinzip; Schriftformerfordernis bei Kündigung

BAG, Urteil vom 19.02.2008 - Aktenzeichen 1 AZR 1004/06

DRsp Nr. 2008/11416

Betriebsverfassungsrecht; Gleichbehandlung - Stichtagsregelung in Sozialplänen; betriebsverfassungsrechtlicher Gleichbehandlungsgrundsatz; Ablösungsprinzip; Schriftformerfordernis bei Kündigung

»Die mit Stichtagsregelungen in Sozialplänen verbundene Gruppenbildung darf nicht gegen den betriebsverfassungsrechtlichen Gleichbehandlungsgrundsatz verstoßen. An Stichtage anknüpfende Differenzierungen bei Grund und Höhe von Abfindungsansprüchen müssen nach dem Zweck eines Sozialplans sachlich gerechtfertigt sein. Dieser besteht darin, die durch eine Betriebsänderung den Arbeitnehmern drohenden wirtschaftlichen Nachteile auszugleichen oder abzumildern.«

Orientierungssätze: 1. Freiwillige Betriebsvereinbarungen für künftige, noch nicht konkret geplante Betriebsänderungen - sog. Rahmen- oder Dauersozialpläne - können durch Sozialpläne abgelöst werden, die anlässlich einer konkret anstehenden Betriebsänderung geschlossen werden.