BSG - Urteil vom 14.05.1996
4 RA 60/94
Normen:
AVG § 23 Abs. 2 S. 2 ; RVO § 1246 Abs. 2 S. 2 ; SGB VI § 43 Abs. 2 § 302b Abs. 3 ;
Fundstellen:
BSGE 78, 207
DB 1996, Beil. 14 S. 9
NZS 1997, 180

Berücksichtigung der Arbeitsmarktlage bei der Feststellung von Berufsunfähigkeit, Seltenheitsfall

BSG, Urteil vom 14.05.1996 - Aktenzeichen 4 RA 60/94

DRsp Nr. 1997/2249

Berücksichtigung der Arbeitsmarktlage bei der Feststellung von Berufsunfähigkeit, Seltenheitsfall

1. Wer einen zumutbaren Vergleichsberuf vollschichtig verrichten kann ist nicht berufsunfähig. Dabei kommt es auf die jeweilige Arbeitsmarktlage nicht an (Fortführung von ua BSG vom 21.9.1977 - 4 RJ 131/76 bzw vom 25.6.1986 - 4a RJ 55/84 = SozR 2200 § 1246 Nr. 22, 137; BSG vom 25.1.1994 - 4 RA 35/93 = SozR 3-2200 § 1246 Nr. 41).2. Es liegt kein sogenannter Seltenheitsfall vor, wenn der zumutbare Vergleichsberuf an mehr als 300 Arbeitsplätzen im Bundesgebiet ausgeübt wird. Dabei kommt es auf die Zahl der Bewerber oder möglichen Interessenten nicht an, gleichfalls nicht darauf, ob diese Arbeitsplätze frei oder besetzt sind (Fortführung von ua BSG vom 21.2.1985 - 4 RJ 29/84 und BSG vom 25.6.1986 - 4a RJ 55/84 = SozR 2200 § 1246 Nr. 137). [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette: