BSG - Urteil vom 27.07.2000
B 7 AL 84/99 R
Normen:
AFG § 128a Abs. 1, § 128a Abs. 2 ; BVerfGG § 31 Abs. 2 S. 2, § 79 Abs. 2 ; GG Art. 12 Abs. 1 ; SGB III § 148, § 330 Abs. 4 ; SGG § 114 ;
Fundstellen:
NZA-RR 2001, 326
NZS 2001, 277
Vorinstanzen:
LSG Schleswig-Holstein, vom 15.10.1999 - Vorinstanzaktenzeichen L 3 AL110/98
SG Lübeck, vom 12.08.1998 - Vorinstanzaktenzeichen S 4 Ar 138/95

Aussetzung von Gerichtsverfahren bei der Verfassungswidrigkeit von Normen

BSG, Urteil vom 27.07.2000 - Aktenzeichen B 7 AL 84/99 R

DRsp Nr. 2001/3840

Aussetzung von Gerichtsverfahren bei der Verfassungswidrigkeit von Normen

1. Ein Gerichtsverfahren ist auszusetzen, wenn ihm Norm zugrunde liegt, der das Bundesverfassungsgericht mit Gesetzeskraft die Unvereinbarkeit mit dem Grundgesetz bescheinigt hat. Eine Ausnahme besteht, wenn eine ausdrückliche Anordnung des Bundesverfassungsgerichts über die weitere Anwendbarkeit der Norm vorliegt. Auch wenn sich die Rechtswidrigkeit des angefochtenen Verwaltungsakts aus dem Verwaltungsverfahrensrecht ergeben kann, gilt die Pflicht zur Aussetzung. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

AFG § 128a Abs. 1, § 128a Abs. 2 ; BVerfGG § 31 Abs. 2 S. 2, § 79 Abs. 2 ; GG Art. 12 Abs. 1 ; SGB III § 148, § 330 Abs. 4 ; SGG § 114 ;

Gründe:

I

Die Beteiligten streiten um die Erstattung von Arbeitslosengeld >Alg< (nebst Beiträgen zur Renten- und Krankenversicherung), das die Beklagte dem ehemaligen Arbeitnehmer der Klägerin F. H. (F.H.) für den Zeitraum vom 2. Januar 1995 bis 31. August 1995 gezahlt hat.