BAG - Urteil vom 09.07.1998
2 AZR 142/98
Normen:
BGB §§ 170, 171, 174, 180, 626 ; KSchG § 15 ; BetrVG § 103 ;
Fundstellen:
AP Nr. 36 zu § 103 BetrVG 1972
AP Nr. 36 zu § 103 BetrVG 1972
AuA 1999, 281
AuA 1999, 44
BAG 89, 220
BB 1998, 2064
BB 1998, 2317
DB 1998, 2124
DRsp VI(610)265a-b
NJW 1999, 444
NZA 1998, 1273
Vorinstanzen:
ArbG Hamburg, vom 11.12.1996 - Vorinstanzaktenzeichen 18 Ca 199/96
LAG Hamburg, vom 02.09.1997 - Vorinstanzaktenzeichen 6 Sa 12/97

Außerordentliche Kündigung nach Zustimmungsersetzungsverfahren aufgrund § 103 BetrVG

BAG, Urteil vom 09.07.1998 - Aktenzeichen 2 AZR 142/98

DRsp Nr. 1998/18636

Außerordentliche Kündigung nach Zustimmungsersetzungsverfahren aufgrund § 103 BetrVG

»1. Der Arbeitgeber kann einem Betriebsratsmitglied erst dann wirksam eine außerordentliche Kündigung aussprechen, wenn der Beschluß über die Ersetzung der vom Betriebsrat verweigerten Zustimmung (§ 103 Abs. 2 BetrVG) rechtskräftig bzw. unanfechtbar ist, § 15 Abs. 1 KSchG. Eine vor diesem Zeitpunkt erklärte Kündigung ist nicht nur schwebend unwirksam, sondern unheilbar nichtig (im Anschluß an BAG Beschluß vom 20. März 1975 - 2 ABR 111/74 - BAGE 27, 93 = AP Nr. 2 zu § 103 BetrVG 1972). 2. Sofern die Rechtsprechung im Urteil vom 25. Januar 1979 (- 2 AZR 983/77 - BAGE 31, 253 = AP Nr. 12 zu § 103 BetrVG 1972) dahin zu verstehen ist, der Arbeitgeber müsse im Falle einer offensichtlich unstatthaften Divergenzbeschwerde gegen einen die Zustimmung des Betriebsrats ersetzenden Beschluß der Arbeitsgerichte zur Wahrung der Zwei-Wochen-Frist des § 626 Abs. 2 BGB die Kündigung bereits vor Eintritt der formellen Rechtskraft dieses Beschlusses aussprechen, wird sie hiermit aufgegeben.«

Normenkette:

BGB §§ 170, 171, 174, 180, 626 ; KSchG § 15 ; BetrVG § 103 ;

Tatbestand: