LAG Frankfurt/Main - Beschluss vom 23.08.2012
5 TaBV 37/12
Normen:
BetrVG § 101; BetrVG § 99; BetrVG § 95;
Vorinstanzen:
ArbG Frankfurt/Main, vom 21.12.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 23 BV 222/11

Aufhebung einer Versetzung; Verpflichtung zur Durchführung eines Umgruppierungsverfahrens

LAG Frankfurt/Main, Beschluss vom 23.08.2012 - Aktenzeichen 5 TaBV 37/12

DRsp Nr. 2013/5924

Aufhebung einer Versetzung; Verpflichtung zur Durchführung eines Umgruppierungsverfahrens

1. a) Unter Versetzung versteht man die Zuweisung eines anderen Arbeitsbereichs, die entweder die Dauer von einem Monat voraussichtlich überschreitet oder mit einer erheblichen Änderung der Umstände verbunden ist, unter denen die Arbeit geleistet werden muss.b) Die Zuweisung eines anderen Arbeitsbereichs liegt vor, wenn sich das Gesamtbild der bisherigen Tätigkeit des Arbeitnehmers so verändert hat, dass die neue Tätigkeit vom Standpunkt eines mit den betrieblichen Verhältnissen vertrauten Beobachters als eine „andere“ anzusehen ist; dies kann sich aus dem Wechsel des Inhalts der Arbeitsaufgaben und der mit ihnen verbundenen Verantwortung ergeben, kann aus einer Änderung des Arbeitsortes oder der Art der Tätigkeit, d. h. der Art und Weise folgen, wie die Arbeitsaufgabe zu erledigen ist, und kann mit einer Änderung der Stellung und des Platzes des Arbeitsnehmers innerhalb der betrieblichen Organisation durch Zuordnung zu einer anderen betrieblichen Einheit verbunden sein. 2. Die erstmalige Zuweisung sämtlicher in einer Schicht anfallenden Arbeiten stellt einen anderen Arbeitsbereich dar, wenn die modifizierte Arbeitsaufgabe den üblichen Schwankungsbereich überschreitet undvon der Funktionsbeschreibung der Stellenfamilie nicht mehr gedeckt ist.