BSG - Urteil vom 22.09.2022
B 4 AS 60/21 R
Normen:
SGB II § 5 Abs. 3 S. 1; SGB II § 12a S. 1 und S. 2 Nr. 1; SGB X § 24 Abs. 1; SGB II § 65 Abs. 4 S. 2; SGB X § 40; SGB X § 41 Abs. 1 Nr. 3; SGB X § 41 Abs. 2; SGB II § 13 Abs. 2; SGG § 86a Abs. 2 Nr. 4; SGG § 86a Abs. 1 S. 1; UnbilligkeitsV § 1; UnbilligkeitsV § 2; UnbilligkeitsV § 3; UnbilligkeitsV § 5; SGB II § 7 Abs. 4 S. 1; SGB II § 39 Abs. 1 S. 1 Nr. 2; GG Art. 14 Abs. 1; UnbilligkeitsV § 4 S. 1 Alt. 2; BFDG § 2 Nr. 2; SGB IV § 8 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; SGB III § 27 Abs 2 S. 1 Nr. 1; SGB V § 7 Abs. 1 S. 1; SGB VI § 5 Abs. 2 S. 1 Nr. 1; SGB V § 7 Abs. 1 S. 1 Hs. 2 Nr. 3; SGB VI § 6 Abs. 1b S. 5; SGG § 193 Abs. 1 S. 1; SGG § 193 Abs. 4; SGB X § 63 Abs. 1 S. 2;
Fundstellen:
NZS 2023, 751
NZS 2023, 789
Vorinstanzen:
LSG Berlin-Brandenburg, vom 06.08.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 25 AS 590/20
SG Frankfurt/Oder, vom 24.05.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 33 AS 774/16

Aufforderung zur Stellung eines Antrages auf vorgezogene Altersrente durch das JobcenterPflicht zur Beantragung von Altersrente trotz Tätigkeit im BundesfreiwilligendienstEinordnung von Taschengeld aus Bundesfreiwilligendienst als ErwerbseinkommenBeantragung einer vorrangigen Sozialleistung bei Bezug von ALG IIÄnderung der Kostenentscheidung zugunsten des Klägers bei Erfolglosigkeit in der HauptsacheKostenentscheidung bei Verletzung einer Verfahrens- oder Formvorschrift im Verwaltungsverfahren

BSG, Urteil vom 22.09.2022 - Aktenzeichen B 4 AS 60/21 R

DRsp Nr. 2023/5873

Aufforderung zur Stellung eines Antrages auf vorgezogene Altersrente durch das Jobcenter Pflicht zur Beantragung von Altersrente trotz Tätigkeit im Bundesfreiwilligendienst Einordnung von Taschengeld aus Bundesfreiwilligendienst als Erwerbseinkommen Beantragung einer vorrangigen Sozialleistung bei Bezug von ALG II Änderung der Kostenentscheidung zugunsten des Klägers bei Erfolglosigkeit in der Hauptsache Kostenentscheidung bei Verletzung einer Verfahrens- oder Formvorschrift im Verwaltungsverfahren

Der Bezieher von ALG II hat vorrangige Sozialleistungen zu beantragen, soweit dies zur Vermeidung, Beseitigung, Verkürzung oder Verminderung der Hilfebedürftigkeit führt. Dies gilt auch für die Möglichkeit, eine vorgezogene Altersrente zu beantragen. Eine Tätigkeit beim Bundesfreiwilligendienst, gemäß der der Bezieher von ALG II ein Taschengeld von 200,00 EUR monatlich bezieht, stellt keine Erwerbstätigkeit dar und ändert an der Pflicht zur Beantragung der Vorgezogenen Altersrente nichts.

Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des Landessozialgerichts Berlin-Brandenburg vom 6. August 2021 wird zurückgewiesen.

Der Beklagte hat der Klägerin ihre notwendigen außergerichtlichen Kosten für das Widerspruchsverfahren zu erstatten; im Übrigen haben die Beteiligten einander keine Kosten zu erstatten.

Normenkette:

SGB II § 5 Abs. 3 S. 1; SGB II § 12a S. 1 und S. 2 Nr. 1; § Abs. ;