LAG Baden-Württemberg - Urteil vom 28.11.2012
4 Sa 48/12
Normen:
BGB § 611 Abs. 1; PflegeArbbV § 1 Abs. 3; PflegeArbbV § 2 Abs. 1; SGB XI § 14 Abs. 4 Nr. 1; SGB XI § 14 Abs. 4 Nr. 2; SGB XI § 14 Abs. 4 Nr. 3; SGB XI § 14 Abs. 4 Nr. 4;
Fundstellen:
AuR 2013, 56
DB 2012, 27
EzA-SD 2013, 11
EzA-SD 2013, 8
NZA 2012, 10
Vorinstanzen:
ArbG Stuttgart, vom 13.03.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 6 Ca 8962/10

Arbeitsvergütung einer Pflegehelferin eines privaten Pflegedienstes im Rahmen einer Rundumbetreuung in kirchlicher Einrichtung

LAG Baden-Württemberg, Urteil vom 28.11.2012 - Aktenzeichen 4 Sa 48/12

DRsp Nr. 2012/22759

Arbeitsvergütung einer Pflegehelferin eines privaten Pflegedienstes im Rahmen einer Rundumbetreuung in kirchlicher Einrichtung

Die Regelung über das Mindestentgelt in der Pflegebranche in § 2 PflegeArbbV differenziert nicht nach der Art der Tätigkeit. Deshalb sind im Bereitschaftsdienst erbrachte Arbeitsleistungen mit demselben Mindestentgeltsatz zu vergüten wie Arbeitsleistungen während der Vollarbeitszeit. Überwiegen im Rahmen der Leistungserbringung die pflegerischen Tätigkeiten der Grundpflege iSv. § 14 Abs. 4 Nr. 1 - 3 SGB XI und ist somit der Anwendungsbereich der Mindestentgeltregelungen gem. § 1 Abs. 3 PflegeArbbV eröffnet, sind auch andere Tätigkeiten, insb. solche der hauswirtschaftlichen Versorgung iSv. § 14 Abs. 4 Nr. 4 SGB XI mit dem Mindestentgeltsatz des § 2 Abs. 1 PflegeArbbV zu vergüten.

Tenor

I.

Das Urteil des Arbeitsgerichts Stuttgart vom 13. März 2012 (6 Ca 8962/10) wird auf die Berufung der Klägerin abgeändert.

1.

Die Beklagte wird verurteilt, auf das Entgelt der Klägerin für den Monat Juli 2010 noch 22,71 EUR brutto zu zahlen nebst Zinsen hieraus in Höhe von 5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz seit 16. August 2010.

2. 3. 4. 5. II. III. IV.