BSG - Urteil vom 12.04.2000
B 14 KG 2/99 R
Normen:
BKGG § 1 Abs. 1 Nr. 1, § 1 Abs. 3, § 2 Abs. 5 ; GG Art. 59 Abs. 2 S. 1; SGB I § 30 Abs. 1, § 30 Abs. 2, § 30 Abs. 3 ; SozSichAbk YUG Art. 2 Abs. 1 Buchst. d, Art. 3 Abs. 1 Buchst. a, Art. 4 Abs. 1 S. 1, Art. 28 Abs. 1 S. 1, Art. 28 Abs. 1 S. 2, Art. 28 Abs. 2 S. 2;
Vorinstanzen:
LSG Darmstadt - L 6 KG 1019/96 - 21.10.1998,
SG Frankfurt - S 22 Kg 998/94 - 29.04.1996,

Anspruch von Bürgerkriegsflüchtlingen aus Bosnien-Herzegowina auf Kindergeld

BSG, Urteil vom 12.04.2000 - Aktenzeichen B 14 KG 2/99 R

DRsp Nr. 2000/7878

Anspruch von Bürgerkriegsflüchtlingen aus Bosnien-Herzegowina auf Kindergeld

1. Das deutsch-jugoslawische Abkommen über soziale Sicherheit findet auch auf Bürgerkriegsflüchtlinge aus Bosnien-Herzegowina Anwendung, wobei dem Anspruch auf Kindergeld weder die fremde Staatsangehörigkeit entgegensteht, noch die bloße Duldung des Aufenthalts in Deutschland, noch die mangelnde Zukunftsoffenheit dieses Aufenthalts. 2. Nur wer beschäftigt ist oder Krankengeld oder Arbeitslosengeld bezieht, erhält "Kindergeld für Arbeitnehmer" nach Art. 2 des Abkommens. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

BKGG § 1 Abs. 1 Nr. 1, § 1 Abs. 3, § 2 Abs. 5 ; GG Art. 59 Abs. 2 S. 1; SGB I § 30 Abs. 1, § 30 Abs. 2, § 30 Abs. 3 ; SozSichAbk YUG Art. 2 Abs. 1 Buchst. d, Art. 3 Abs. 1 Buchst. a, Art. 4 Abs. 1 S. 1, Art. 28 Abs. 1 S. 1, Art. 28 Abs. 1 S. 2, Art. 28 Abs. 2 S. 2;

Gründe:

I

Der Kläger, seine Ehefrau und ihre am 13. Dezember 1991 geborene Tochter A sind Staatsangehörige von Bosnien-Herzegowina. Im April 1992 reisten sie aus ihrem Heimatland nach Deutschland ein und hielten sich von da an - ausländerrechtlich geduldet - hier auf. Der Kläger war seit Juni 1992 ohne Unterbrechung - erlaubt - versicherungspflichtig beschäftigt.