LSG Bayern - Urteil vom 29.02.2012
L 2 U 254/09
Normen:
RVO § 217 Abs. 1 S. 1; RVO § 217 Abs. 1 S. 2; RVO § 560; RVO § 580; SGB I § 46; SGB X § 44 Abs. 4; SGB VII § 214; SGB VII § 217; SGB VII § 45; SGB VII § 46 Abs. 3 S. 1; SGB VII § 46 Abs. 3 S. 2 Nr. 1; SGB VII § 46 Abs. 3 S. 2 Nr. 2; SGB VII § 46 Abs. 3 S. 2 Nr. 3;
Vorinstanzen:
SG München, vom 31.03.2009 - Vorinstanzaktenzeichen S 9 U 513/07

Anspruch auf Verletztengeld aus der gesetzlichen Unfallversicherung; Arbeitsunfähigkeit im Sinne von §§ 45ff SGB VII

LSG Bayern, Urteil vom 29.02.2012 - Aktenzeichen L 2 U 254/09

DRsp Nr. 2012/10381

Anspruch auf Verletztengeld aus der gesetzlichen Unfallversicherung; Arbeitsunfähigkeit im Sinne von §§ 45ff SGB VII

1. Arbeitsunfähigkeit im Sinne von §§ 45ff SGB VII liegt vor, wenn ein Versicherter aufgrund der Unfallfolgen nicht in der Lage ist, seiner zuletzt ausgeübten oder einer gleich oder ähnlich gearteten Tätigkeit nachzugehen. 2. Der Verletztengeld-Anspruch endet spätestens mit Ablauf der 78. Woche gemäß § 46 Abs. 3 S. 2 Nr. 3 SGB VII, wenn kein Ende nach § 46 Abs. 3 S. 1 SGB VII in Betracht kommt, die beiden Grundvoraussetzungen von § 46 Abs. 3 S. 1 (negative Prognose des Wiedereintritts der Erwerbsfähigkeit; kein Erbringen von berufsfördernden Leistungen) erfüllt sind und mangels Vorliegens aller Tatbestandsvoraussetzungen von § 46 Abs. 3 S. 2 Nr. 1 oder Nr. 2 SGB VII kein Ende des Verletztengeld-Anspruchs eingetreten ist. 3. Das Ende des Verletztengeld-Anspruchs ist von der Verwaltung mittels Verwaltungsakt festzustellen und setzt eine Prognoseentscheidung voraus. 4. Die Anwendung der Vorschriften über die Dauer des Verletztengeld-Anspruchs nach der RVO richtet sich nach § 217 Abs. 1 S. 1 und 2 RVO.