BSG - Urteil vom 13.07.2022
B 7/14 AS 75/20 R
Normen:
SGB II § 1 Abs. 2 S. 2; SGB II § 2 Abs. 2; SGB II § 11 Abs. 1 S. 1 Hs. 1; SGB II § 11a Abs. 4; SGB II § 11a Abs. 5 Nr. 1 und Nr. 2; SGB II § 11b Abs. 1 S. 1 Nr. 3 -5; SGB II § 11b Abs. 2 S. 1-2; SGB II § 40 Abs. 1 S. 1; SGB II § 42a Abs. 2 S. 1; SGB X § 44 Abs. 1 S. 1; SGB III a.F. § 194 Abs. 3 Nr. 3; SGB IV § 14 Abs. 1 S. 1; SGB XII § 84 Abs. 2; EStG § 3 Nr. 51; SvEV § 1 Abs. 1 S. 1 Nr. 1;
Fundstellen:
BSGE 134, 247
NJW 2023, 102
NZA 2023, 348
NZS 2023, 577
Vorinstanzen:
LSG Bayern, vom 12.12.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 7 AS 755/17
SG Landshut, vom 27.09.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 11 AS 261/16

Anspruch auf Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB IIKeine Berücksichtigung von Trinkgeldern im Rahmen einer Beschäftigung als Service-Kraft in einem Gasthaus als bedarfsminderndes EinkommenNicht zu berücksichtigende Zuwendung im Sinne des § 11a Abs. 5 SGB II

BSG, Urteil vom 13.07.2022 - Aktenzeichen B 7/14 AS 75/20 R

DRsp Nr. 2022/17605

Anspruch auf Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II Keine Berücksichtigung von Trinkgeldern im Rahmen einer Beschäftigung als Service-Kraft in einem Gasthaus als bedarfsminderndes Einkommen Nicht zu berücksichtigende Zuwendung im Sinne des § 11a Abs. 5 SGB II

Trinkgelder sind als Zuwendungen bis zu 10 vH des jeweils maßgebenden Regelbedarfs von der Berücksichtigung als Einkommen im SGB II ausgenommen.

Auf die Revision der Klägerin werden das Urteil des Bayerischen Landessozialgerichts vom 12. Dezember 2019 und das Urteil des Sozialgerichts Landshut vom 27. September 2017 geändert. Der Beklagte wird unter Änderung der Bescheide vom 7. Dezember 2015 in der Gestalt des Widerspruchsbescheids vom 11. April 2016 verpflichtet, den Bescheid vom 8. April 2015 betreffend Dezember 2014, Januar 2015 und März 2015, den Bescheid vom 26. Juni 2015 betreffend Februar 2015 und den Bescheid vom 5. Februar 2015 betreffend April 2015 zu ändern und der Klägerin höheres Alg II zu zahlen. Im Übrigen wird die Revision zurückgewiesen.

Der Beklagte trägt ein Viertel der Kosten des Verfahrens vor dem Sozial- und Landessozialgericht und fünf Sechstel der Kosten des Revisionsverfahrens.

Normenkette:

SGB II § 1 Abs. 2 S. 2; SGB II § 2 Abs. 2; SGB II § 11 Abs. 1 S. 1 Hs. 1; SGB II § 11a Abs. 4; SGB II § 11a Abs. 5 Nr. 1 und Nr. 2; SGB II § 11b Abs. 1 S. 1 Nr. 3 -5; SGB II § 11b Abs. 2 S. 1-2;