LSG Berlin-Brandenburg - Urteil vom 19.03.2014
L 9 KR 312/11
Normen:
SGB I § 56 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; SGB I § 56 Abs. 4; SGB V § 13 Abs. 3 S. 1 Alt. 1; SGB V § 132a Abs. 2; SGB V § 15 Abs. 1; SGB V § 2 Abs. 2 S. 1; SGB V § 37 Abs. 2 S. 1; SGB V § 92 Abs. 1 S. 2 Nr. 6; SGB V § 92 Abs. 7;
Vorinstanzen:
SG Berlin, vom 21.09.2011 - Vorinstanzaktenzeichen S 36 KR 2217/10

Anspruch auf häusliche Krankenpflege in der gesetzlichen Krankenversicherung; Besonders hoher Bedarf an medizinischer Behandlungspflege bei verordneter und durchgeführter Beatmungspflege; Anforderungen an die Kostenerstattung beim Unvermögen des Leistungsträgers zur rechtzeitigen Leistungserbringung; Wesentlicher Unterhalt im Sinne der Sonderrechtsnachfolge

LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 19.03.2014 - Aktenzeichen L 9 KR 312/11

DRsp Nr. 2014/9601

Anspruch auf häusliche Krankenpflege in der gesetzlichen Krankenversicherung; Besonders hoher Bedarf an medizinischer Behandlungspflege bei verordneter und durchgeführter Beatmungspflege; Anforderungen an die Kostenerstattung beim Unvermögen des Leistungsträgers zur rechtzeitigen Leistungserbringung; Wesentlicher Unterhalt im Sinne der Sonderrechtsnachfolge

1. Ein besonders hoher Bedarf an medizinischer Behandlungspflege i.S.v. § 37 Abs. 2 Satz 3 SGB V setzt nicht die ständige Anwesenheit einer Pflegefachkraft in unmittelbarer Nähe des Versicherten voraus. 2. Ob ein besonders hoher Bedarf an medizinischer Behandlungspflege i.S.v. § 37 Abs. 2 Satz 3 SGB V vorliegt, ist prognostisch zu beurteilen. 3. Es bleibt offen, ob das sog. Weaning (Beatmungsentwöhnungsversuche bei Wachkomapatienten) zu den Leistungen der häuslichen Krankenpflege zählt oder nur stationär durchgeführt werden darf.