BAG - Urteil vom 27.05.1992
5 AZR 252/91
Normen:
AZO § 3; JArbSchG § 8 Abs. 1, § 9 Abs. 2 Nr. 1, Abs. 4, § 21 a Abs. 1 Nr. 1 ;
Fundstellen:
AP Nr. 1 zu § 8 JugArbSchutzG
BAGE 70, 301
BB 1992, 2512
DB 1993, 330
DRsp VI(616)110d (Ls)
EzA § 8 JArbSchG Nr. 1
NZA 1993, 453
SAE 1993, 201
Vorinstanzen:
I. Arbeitsgericht Osnabrück - Urteil vom 29.6.1990 - 1 Ca 213/90 -, vom - Vorinstanzaktenzeichen
II. Landesarbeitsgericht Niedersachsen - Urteil vom 10.4.1991 - 5 Sa 1526/90 -, vom - Vorinstanzaktenzeichen

Anrechnung der Berufsschulzeit nach Verkürzung der tariflichen Arbeitszeit

BAG, Urteil vom 27.05.1992 - Aktenzeichen 5 AZR 252/91

DRsp Nr. 1996/6213

Anrechnung der Berufsschulzeit nach Verkürzung der tariflichen Arbeitszeit

»Berufsschultage mit mehr als 5 Unterrichtsstunden von mindestens je 45 Minuten sind mit jeweils 8 Stunden nur auf die gesetzliche Höchstarbeitszeit von 40 Stunden wöchentlich (§ 8 Abs. 1 JArbSchG) und nicht auf die kürzere tarifliche Arbeits- bzw. Ausbildungszeit anzurechnen, wenn es an einer eigenen tariflichen Anrechnungsregelung fehlt.«

Normenkette:

AZO § 3; JArbSchG § 8 Abs. 1, § 9 Abs. 2 Nr. 1, Abs. 4, § 21 a Abs. 1 Nr. 1 ;

Tatbestand:

Die Parteien streiten darüber, ob Berufsschulzeiten mit 8 Stunden auf die gesetzlich höchstzulässige Arbeitszeit von 40 Wochenstunden oder ob sie im Umfang der anteiligen tariflich verkürzten Arbeitszeit auf diese anzurechnen sind.

Die am 25. September 1973, 1. Dezember 1972, 20. September 1972, 17. März 1973, 27. April 1972, 4. Dezember 1972, 7. Januar 1972, 24. Februar 1972 bzw. 8. Juni 1972 geborenen Kläger bzw. Klägerinnen standen bei Schluß der letzten mündlichen Verhandlung vor dem Berufungsgericht in einem Ausbildungsverhältnis mit der Beklagten, die ein Unternehmen der Möbelindustrie ist. Der Ausbildungsvertrag des Klägers zu 1) begann am 15. August 1989 und endet am 14. August 1992. Die Ausbildungsverhältnisse der übrigen Klägerinnen/Kläger begannen am 1. August 1989.