OFD Erfurt - Verfügung vom 25.06.1996
S 0622 A

OFD Erfurt - Verfügung vom 25.06.1996 (S 0622 A) - DRsp Nr. 2008/83848

OFD Erfurt, Verfügung vom 25.06.1996 - Aktenzeichen S 0622 A

DRsp Nr. 2008/83848

§ 364b AO Fristsetzungen

1. Allgemeines

Die durch das Grenzpendlergesetz v. 24. 6. 1994 eingeführte Neuregelung des § 364b AO sieht vor, daß das FA dem Einspruchsführer ab dem 1. 1. 1996 in bestimmten Fällen eine Frist mit ausschließender Wirkung setzen kann.

§ 364b AO soll nach dem Willen des Gesetzgebers dem Mißbrauch des außergerichtlichen und gerichtlichen Rechtsbehelfsverfahren zu rechtsbehelfsfremden Zwecken entgegenwirken.

Von der Möglichkeit der Fristsetzung nach § 364b AO ist deshalb insbesondere in Einspruchsverfahren, die einen Schätzungsbescheid wegen Nichtabgabe der Steuererklärung betreffen, Gebrauch zu machen (vgl. Tz. 1 des Anwendungserl. AE - zu § 364b AO, BStBl 1995 I S. 666).

Bei Vorbehaltsbescheiden ist der Vorbehalt nach Ankündigung der „Verböserung” i. S. des § 367 Abs. 2 S. 2 AO in der Einspruchsentscheidung aufzuheben. Die Ankündigung kann innerhalb einer Aufforderung mit einfacher Fristsetzung oder i. V. mit der Fristsetzung nach § 364b AO erfolgen.

Vor einer Fristsetzung nach § 364b AO sollte gegenüber dem Einspruchsführer mindestens eine schriftliche Aufforderung mit „einfacher Fristsetzung” ergehen. Die Ausschlußfrist ist nur zu setzen, wenn die alsbaldige Entscheidung über den Einspruch gewährleistet ist.

2. Bestimmtheit der Fristsetzung