BVerfG - Beschluß vom 05.06.1992
2 BvR 1307/91
Normen:
EGZPO § 7 Abs. 1 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 19 Abs. 4 Art. 20 Abs. 3 Art. 101 Abs. 1 S. 2 Art. 103 Abs. 1 ; Rechtspflege-Vereinfachungsgesetz Art. 1 Nr. 36 Art. 10 Abs. 2, Abs. 3 ; ZPO § 310 Abs. 1 S. 2 § 511a § 546 ;
Fundstellen:
NJW-RR 1993, 253
WuM 1993, 237
Vorinstanzen:
AG Gelnhausen, vom 04.04.1991 - Vorinstanzaktenzeichen C 444/90
LG Hanau, vom 16.04.1991 - Vorinstanzaktenzeichen 2 S 190/91

Verfassungsmäßigkeit der Erhöhung der Berufungssumme in Zivilsachen bei bereits anhängigen Rechtsstreitigkeiten

BVerfG, Beschluß vom 05.06.1992 - Aktenzeichen 2 BvR 1307/91

DRsp Nr. 2005/15887

Verfassungsmäßigkeit der Erhöhung der Berufungssumme in Zivilsachen bei bereits anhängigen Rechtsstreitigkeiten

Gegen die Überleitungsvorschrift in Art. 10 Abs. 3 des Rechtspflege-Vereinfachungsgesetzes bestehen keine verfassungsrechtlichen Bedenken. Eine Anwendung des neuen Rechts auf seit dem 1. April 1991 verkündete Entscheidungen ist unter rechtsstaatlichen Gesichtspunkten, insbesondere der Rechtssicherheit und des Vertrauensschutzes, nicht zu beanstanden.

Normenkette:

EGZPO § 7 Abs. 1 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 19 Abs. 4 Art. 20 Abs. 3 Art. 101 Abs. 1 S. 2 Art. 103 Abs. 1 ; Rechtspflege-Vereinfachungsgesetz Art. 1 Nr. 36 Art. 10 Abs. 2, Abs. 3 ; ZPO § 310 Abs. 1 S. 2 § 511a § 546 ;

Gründe:

I.

Die Verfassungsbeschwerde betrifft die Frage, ob die Erhöhung der Berufungssumme im Zivilprozeß auf 1.200 DM durch das Rechtspflege-Vereinfachungsgesetz vom 17. Dezember 1990 (BGBl. I S. 2847) mit dem Grundgesetz in Einklang steht, auch soweit bereits anhängige Rechtsstreitigkeiten betroffen sind.