BVerwG - Beschluß vom 14.02.1996
11 VR 40.95
Normen:
GG Art. 140 ; GKG (1975) § 2 Abs. 3 § 5 Abs. 1 ; GKG (2004) § 2 Abs. 4 § 66 Abs. 1 (redaktionell eingefügt aufgrund Art. 1 KostRMoG) ; VwGO § 87a § 163 ; WRV Art. 138 Abs. 1 Art. 173 ;
Fundstellen:
Buchholz 11 Art. 140 GG Nr. 57
JurBüro 1996, 319
JuS 1997, 113
KirchE 34, 45
NJW 1996, 2946
NVwZ 1996, 786

Kirchenrecht: Gerichtsgebührenfreiheit für Kirchen keine negative Staatsleistung

BVerwG, Beschluß vom 14.02.1996 - Aktenzeichen 11 VR 40.95

DRsp Nr. 2007/4555

Kirchenrecht: Gerichtsgebührenfreiheit für Kirchen keine negative Staatsleistung

»Eine im preußischen Gerichtskostenrecht verankerte Gerichtsgebührenfreiheit für die Kirchen war keine den Kirchen bis zu einer Ablösung durch staatliche Gesetzgebung gewährleistete Staatsleistung im Sinne von Art. 138 Abs. 1, 173 der Weimarer Reichsverfassung - WRV -. Eine im einfachen Gesetzesrecht (vgl. § 2 Abs. 3 GKG) nicht vorgesehene Gerichtsgebührenfreiheit für die Kirchen kann deshalb auch aus Art. 140 GG in Verbindung mit Art. 138 Abs. 1 WRV nicht hergeleitet werden (vgl. BVerfGE 19, 1 ff.).«

Normenkette:

GG Art. 140 ; GKG (1975) § 2 Abs. 3 § 5 Abs. 1 ; GKG (2004) § 2 Abs. 4 § 66 Abs. 1 (redaktionell eingefügt aufgrund Art. 1 KostRMoG) ; VwGO § 87a § 163 ; WRV Art. 138 Abs. 1 Art. 173 ;

Gründe:

I.

Nachdem die Antragstellerin ihren Antrag auf Anordnung der aufschiebenden Wirkung der Anfechtungsklage BVerwG 11 A 87.95 zurückgenommen hat, hat der Senat das einstweilige Rechtsschutzverfahren eingestellt, die Kosten des Verfahrens der Antragstellerin auferlegt und den Wert des Streitgegenstandes auf 20 000 DM festgesetzt. Daraufhin sind mit Kostenansatz vom 15. November 1995 Gerichtsgebühren (Verfahrensgebühren nach Nr. 2210 des Kostenverzeichnisses zu § 11 GKG) von 154 DM geltend gemacht worden.

II.