BayObLG - Beschluß vom 25.11.1998
3Z BR 164/98
Normen:
KostO § 26 ; EG-Gesellschaftssteuerrichtlinie vom 17.7.1969 (69/335/EWG);
Fundstellen:
AG 1999, 270
BB 1999, 490
BayObLGZ 1998 Nr. 69
BayObLGZ 1998, 303
DB 1999, 209
DStR 1999, 291
FGPrax 1999, 36
NJW 1999, 652
NZG 1999, 156
Rpfleger 1999, 195
WM 1999, 1622
ZIP 1999, 364
Vorinstanzen:
LG München I, - Vorinstanzaktenzeichen T 5867/98
AG - Registergericht - München,

Gebühren für Handelsregistereintragungen

BayObLG, Beschluß vom 25.11.1998 - Aktenzeichen 3Z BR 164/98

DRsp Nr. 1999/2241

Gebühren für Handelsregistereintragungen

»1. Nach Art. 12 Abs. 1 Buchst. e der Gesellschaftssteuerrichtlinie vom 17.7.1969 dürfen für Handelsregistereintragungen von Kapitalgesellschaften nur Abgaben mit Gebührencharakter erhoben werden. Dieser Artikel begründet für die einzelnen Gesellschaften Rechte, auf die sie sich vor den nationalen Gerichten berufen können. Somit dürfen in den Mitgliedstaaten höchstens Gebühren in Ansatz gebracht werden, die dem tatsächlichen Sach- und Personalaufwand entsprechen.2. § 26 KostO verstößt gegen Europäisches Gemeinschaftsrecht, soweit sich durch die Anwendung dieser Bestimmung Gebühren errechnen, die den tatsächlichen Aufwand übersteigen. Die Bestimmung kann nur noch in richtlinienkonformer Auslegung zur Anwendung kommen.«

Normenkette:

KostO § 26 ; EG-Gesellschaftssteuerrichtlinie vom 17.7.1969 (69/335/EWG);

Gründe:

I.1. Am 3.7.1997 meldete die A-Kommanditgesellschaft auf Aktien die Errichtung ihrer Zweigniederlassung zur Eintragung in das Handelsregister an. Die Zweigniederlassung wurde am 14.8.1997 eingetragen; das in Aktien zerlegte Grundkapital der Gesellschaft beträgt 200.000.500 DM.