8/4.23.3 Voraussetzungen eines Anspruchs auf Abfindung

Autor: Götsche

8/4.23.3.1 Erfasste Anrechte

Das Abfindungsrecht besteht nur für dem Ausgleich nach der Scheidung unterfallende Anrechte. Der Anwendungsbereich des schuldrechtlichen Ausgleichs muss eröffnet sein (siehe Teil 8/4.20.3). Ist das Anrecht im Wertausgleich bei der Scheidung auszugleichen, scheidet ein Abfindungsanspruch aus.

§ 23 VersAusglG gilt für alle dem VA unterfallenden Anrechte gem. § 2 VersAusglG (siehe Teil 8/4.4). Auch ausländische Anrechte können abgefunden werden (BGH v. 22.06.2016 - XII ZB 514/15, FamRZ 2016, 1576; OLG Karlsruhe v. 29.09.2015 - 5 UF 115/13, NZFam 2016, 36; OLG Karlsruhe, Beschl. v. 06.06.2012 - 18 UF 293/10, FamRZ 2013, 41; OLG Karlsruhe, FamRZ 1996, 673; OLG Hamm, FamRZ 2002, 1568; KG, FamRZ 1990, 1257). Die Verpflichtung des Ausgleichspflichtigen zur Übertragung der Hälfte seiner schweizerischen Freizügigkeitsleistungen auf den Ausgleichsberechtigten stellt selbst keine Abfindung i.S.d. § 23 Abs. 1 VersAusglG dar (BGH v. 22.06.2016 - XII ZB 514/15, FamRZ 2016, 1576), auch diese Anrechte können deshalb abgefunden werden.

8/4.23.3.2 (Keine) Fälligkeitsvoraussetzungen

Verfallbare Anrechte