BGH - Urteil vom 25.02.1988
VII ZR 310/86
Normen:
BGB § 276, § 631 ; VOB/A § 9;
Fundstellen:
BGHR BGB vor § 1 Vertrauensschutz 1
BGHR VOB/A § 9 Ausschreibung, unvollständige 1
BGHR VOB/A § 9 Vertrauensschutz 1
BauR 1988, 338
DB 1988, 1796
DRsp I(138)548b
MDR 1988, 666
WM 1988, 789
ZfBR 1988, 182
Vorinstanzen:
OLG Frankfurt/Main,
LG Darmstadt,

Schadensersatzanspruch des Auftragnehmers wegen unvollständiger Angaben in den Ausschreibungsunterlagen

BGH, Urteil vom 25.02.1988 - Aktenzeichen VII ZR 310/86

DRsp Nr. 1992/2629

Schadensersatzanspruch des Auftragnehmers wegen unvollständiger Angaben in den Ausschreibungsunterlagen

»Zur Frage, inwieweit sich ein Auftragnehmer bei unvollständigen Angaben in den Ausschreibungsunterlagen von vornherein nicht auf "enttäuschtes Vertrauen" berufen kann und ihm schon deshalb kein Schadensersatzanspruch gegen den Auftraggeber wegen Verschuldens bei Vertragsverhandlungen zusteht (im Anschluß an Senatsurteil v. 25.6.1987 - VII ZR 107/86 = BauR 1987, 683 = ZfBR 1987, 237).«

Normenkette:

BGB § 276, § 631 ; VOB/A § 9;

Tatbestand:

Die beklagte Gemeinde vergab 1980 und 1981 Kanalisationsarbeiten für ein Neubaugebiet. Während die Arbeiten für Los 1 der Klägerin zu 1 allein übertragen wurden, beauftragte die Beklagte - unter Einbeziehung der VOB/B - mit den Arbeiten für Los 2 die beiden Klägerinnen, die eine ARGE bildeten.

Die Parteien streiten darum, ob die Klägerinnen für in der Kalkulation nicht berücksichtigte Wasserhaltungsarbeiten hinsichtlich des Loses 2 eine zusätzliche Vergütung von insgesamt 485.052,27 DM (456.438,93 DM für die Wasserhaltung selbst und 28.613,34 DM für Baustelleneinrichtung) fordern können.