BGH - Urteil vom 22.12.1995
V ZR 334/94
Normen:
BGB § 95 Abs. 1 ; SachenRBerG § 7, § 2 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 ; SchuldRAnpG § 43;
Fundstellen:
BGHZ 131, 368
DB 1996, 728
DRsp I(110)171c
MDR 1996, 678
NJ 1996, 476
NJW 1996, 916
NJWE-MietR 1996, 125
RAnB 1996, 190 (Ls)
Rpfleger 1996, 280
VIZ 1996, 275
WM 1996, 730
ZIP 1996, 569
ZfBR 1996, 146
Vorinstanzen:
KG,
LG Berlin,

Rechtliche Behandlung eines vor Entstehung der ehemaligen DDR auf fremdem Grund und Boden errichteten Gebäudes

BGH, Urteil vom 22.12.1995 - Aktenzeichen V ZR 334/94

DRsp Nr. 1996/19145

Rechtliche Behandlung eines vor Entstehung der ehemaligen DDR auf fremdem Grund und Boden errichteten Gebäudes

»1. Ist ein Gebäude vor Entstehung der DDR als Scheinbestandteil auf fremdem Grund und Boden errichtet worden, so hat sich das rechtliche Schicksal des Gebäudes weder mit Inkrafttreten des Zivilgesetzbuchs der DDR noch mit Wiederinkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuchs geändert. 2. Der Erwerb von gewerblich genutzten, auf fremdem Grund und Boden stehenden Gebäuden durch eine natürliche Person wird von § 7 SachenRBerG nicht erfaßt, wenn die Inanspruchnahme des Grundstücks aufgrund eines Miet-, Pacht- oder sonstigen Nutzungsvertrages geschieht. 3. Wird ein Grundstück aufgrund eines Miet-, Pacht- oder sonstigen Nutzungsvertrages genutzt und hat der Nutzer ein gewerblichen Zwecken dienendes Bauwerk vom bisherigen Nutzer übernommen, so kann eine entsprechende Anwendung des § 4 SchuldRAnpG geboten sein, wenn dieses Bauwerk zwar nicht mit Billigung staatlicher Stellen der DDR errichtet wurde (hier: 1936 gebaut), wenn aber die Nutzung des Grundstück mit Billigung staatlicher Stellen der DDR erfolgt (hier: Zuweisung aufgrund der Verordnung über die staatliche Gewerberaumlenkung).«

Normenkette:

BGB § 95 Abs. 1 ; SachenRBerG § 7, § 2 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 ; SchuldRAnpG § 43;

Tatbestand: