BGH - Urteil vom 06.02.2013
VIII ZR 374/11
Normen:
BGB § 323 Abs. 5 S. 2; BGB § 433 Abs. 1 S. 2; BGB § 434 Abs. 1; BGB § 439 Abs. 1;
Fundstellen:
BB 2013, 577
BB 2013, 976
DAR 2013, 143
MDR 2013, 7
NJW 2013, 1365
NJW 2013, 8
NZV 2013, 284
NZV 2013, 4
VersR 2013, 1316
ZIP 2013, 6
Vorinstanzen:
LG Bochum, vom 23.02.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 6 O 151/10
OLG Hamm, vom 10.11.2011 - Vorinstanzaktenzeichen I-2 U 68/11

Anspruch eines Neuwagenkäufers auf Versetzung des Neuwagens optisch in den fabrikneuen Zustand nach Ablehnung des Wagens wegen Karosseriemängel und Lackmängel und Verlangen der Beseitigung dieser Mängel

BGH, Urteil vom 06.02.2013 - Aktenzeichen VIII ZR 374/11

DRsp Nr. 2013/4407

Anspruch eines Neuwagenkäufers auf Versetzung des Neuwagens optisch in den fabrikneuen Zustand nach Ablehnung des Wagens wegen Karosseriemängel und Lackmängel und Verlangen der Beseitigung dieser Mängel

a) Ein Neuwagenkäufer, der die Entgegenahme des ihm angebotenen Fahrzeugs wegen vorhandener Karosserie- und Lackmängel ablehnt und deren Beseitigung verlangt, verliert hierdurch nicht den Anspruch darauf, dass das Fahrzeug technisch und optisch in einen Zustand versetzt wird, der der beim Neuwagenkauf konkludent vereinbarten Beschaffenheit "fabrikneu" entspricht.b) Bei der im Rahmen des § 323 Abs. 5 Satz 2 BGB vorzunehmenden Interessenabwägung indiziert der Verstoß gegen eine Beschaffenheitsvereinbarung in der Regel die Erheblichkeit der Pflichtverletzung (Bestätigung des Senatsurteils vom 17. Februar 2010 - VIII ZR 70/07, NJW-RR 2010, 1289).

Tenor

Auf die Revision des Klägers wird das Urteil des 2. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Hamm vom 10. November 2011 aufgehoben.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

BGB § 323 Abs. 5 S. 2; BGB § 433 Abs. 1 S. 2; BGB § 434 Abs. 1; BGB § 439 Abs. 1;

Tatbestand