BGH - Urteil vom 22.06.1995
VII ZR 118/94
Normen:
BGB § 397 ;
Fundstellen:
BB 1995, 1817
BGHR BGB § 397 Erklärung, konkludente 1
BauR 1995, 701
DRsp I(128)212a
MDR 1995, 1011
NJW-RR 1996, 237
WM 1995, 1677
ZIP 1995, 1195
ZfBR 1995, 264
Vorinstanzen:
OLG Rostock,
LG Rostock,

Anforderungen an konkludent erklärten Verzicht

BGH, Urteil vom 22.06.1995 - Aktenzeichen VII ZR 118/94

DRsp Nr. 1995/5276

Anforderungen an konkludent erklärten Verzicht

»An die Annahme eines konkludent erklärten Verzichtes sind strenge Anforderungen zu stellen (im Anschluß an BGH, Urteile vom 20. Mai 1981 - IVb ZR 570/80 = FamRZ 1981, 763 und vom 16. November 1993 - XI ZR 70/93 = NJW 1994, 379).«

Normenkette:

BGB § 397 ;

Tatbestand:

Die Klägerin beauftragte den Beklagten im April 1992, Metallbau- und Schlosserarbeiten für ein Einkaufszentrum in L. zum Pauschalpreis von 2.060.000 DM auszuführen; die VOB/B war vereinbart.

Nach Vertragsschluß stritten sich die Parteien darüber, in welcher Höhe die Klägerin dem Beklagten eine Bürgschaft zur Verfügung zu stellen hatte. Nach der Behauptung des Beklagten war es ein Betrag von 1 Mio. DM. Im Anschluß an einen Schriftwechsel im Mai 1992 übergab die Klägerin dem Beklagten eine Bürgschaftsurkunde vom 3. Juni 1992 über 500.000 DM. Im August 1992 lehnte sie eine weitere Bürgschaft über dieselbe Höhe ab, während der Beklagte darauf bestand. Mit Schreiben vom 15. September 1992 teilte er ihr u.a. mit: